Ein unbeschwertes Dreigestirn - Die KG "Dampf drauf" setzt mit Prinz Thomas I. voll auf die Jugend

Einen Prinzen, der auf dem Stuhl steht, um mit seinem Publikum zu feiern, hat es bisher noch nicht gegeben. Das frisch inthronisierte Dreigestirn der KG „Dampf drauf“ zeigte, wie man richtig Party macht.
Die Babcöcker haben eine Neuerung gewagt und gewonnen. Repräsentiert wird die Gemeinschaft in diesem Jahr von einem Dreigestirn, das nach vereinsinternen Angaben altersmäßig das Jüngste ist, das jemals den „Dampf-drauf-Pfauenthron“ bestiegen hat. Prinz Thomas I. (Müthing) zählt 26 Lenze. Sein Bauer Tobias vom Tackenberg (Decker) ist 25 Jahre alt, und seine beiden Paginnen Julia und Caro sind mit 22 und 20 Jahren „knapp“ volljährig. Lediglich die Jungfrau, Helga von der Kamp (Holger Grande), hebt den Durchschnitt ein wenig. Diese „mollige Matrone“, wie Prinz Thomas die „Dame“ charmant titulierte, ist doch schon älter als 30 Jahre. Aber natürlich sieht sie wesentlich jünger aus.
„Mit viel Spaß und Fröhlichkeit schweißen wir euch zusammen für die Narrenzeit“ lautet das Motto, mit dem das Dreigestirn durch die Säle ziehen wird - und diese Motto hat sozusagen eine dreifache Bedeutung. Erstens hebt es auf die Herkunft der KG „Dampf drauf“ ab, die vor 56 Jahren in der Babcock-Kesselschmiede gegründet worden ist. Zweitens ist der Prinz von Beruf Kesselschweißer und drittens will das Dreigestirn damit die närrischen Gemeinschaften Oberhausens für die gemeinsame Karnevalszeit und darüber hinaus zusammen schweißen. „Denn nur in der Gemeinschaft kann etwas erreicht und bewegt werden“, so die Tollität in ihrer sehr kurzweiligen Antrittsrede, die der junge Prinz mit Charme und Witz vortrug.
„Dampf drauf“ setzt auf die Jugend. Mit der Kinder- und Seniorengarde, die beide wieder einen sehenswerten Gardetanz abgeliefert haben, ist zumindest der tänzerische Nachwuchs des Vereins gesichert.
Und die Fete, die im Anschluss an die Inthronisierung erfolgte, war was fürs närrische Publikum. Dank des jungen Dreigestirns, das viele Freunde in die Aula des Heinrich-Heine Gymnasiums gelockt hatte, war der Altersdurchschnitt der Karnevalisten erheblich gesenkt worden. Klar, dass da die Post richtig abging. Erst wurde im Stehen geschunkelt, dann stand der erste auf dem Stuhl - inklusive der „Bühnenbesetzung“ - und irgendwann standen die ersten auf den Tischen. Wenn jemand ein traditionelles Programm erwartet hat, ist er dieses Mal enttäuscht worden. Kein Bauch- oder Büttenredner, kein Parodist. Musik pur. Kölsch, bunt, zum mitsingen und feiern.
Ein Besucher brachte es auf den Punkt: „Dieses Dreigestirn ist unbeschwert. Es pfeift auf Konventionen. Vermutlich wird es das eine oder andere Mal anecken, doch werden genau diese jungen Leute Impulsgeber sein, die der Karneval zum Überleben braucht.“

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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