Frühlingserwachen
Die Industriekultur beendet den Winterschlaf
Die Tage werden länger, die Temperaturen allmählich höher. Der Frühling steht vor der Tür. Ob über Halden flanieren, der Geschichte des Potts auf den Grund gehen oder kritische Fragen an die Gegenwart und Zukunft stellen - im Ruhrgebiet laden die Stätten der Industriekultur mit vielfältigen Angeboten dazu ein, auf Entdeckungsreise zu gehen.
Führungen über und unter Tage
Wo lässt sich besser das Frühlingswetter genießen als bei einem Spaziergang auf einen der Berge des Ruhrgebiets, einer Halde? Besonders jetzt im Frühling lässt sich die besondere Mischung aus Natur und von Menschenhand bearbeiteter Landschaft bewundern. Und auch Fotospots sind dort reichlich geboten. Auf der Halde Hoheward in Herten laden verschiedene Führungen dazu ein, den Landschaftspark Hoheward zu entdecken. Auch per Segway lässt sich die Halde erkunden, die Führungen starten im April. Sollte das Wetter doch umschlagen, so bietet die Zeche Zollern in Dortmund in ihrem Montanium Führungen unter Tage. Vor Wind und Wetter sind die Abenteuerlustigen dort geschützt, nicht jedoch vor den Kräften, die unter der Erde wirken. Es kann laut zugehen und die Besucher:innen dürfen selbst Hand anlegen und erfahren, wie es war, als Bergmann unter Tage zu arbeiten.
Geschichte und Wandel im Ruhrgebiet
Auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein lädt die Ausstellung „Beyond Emscher“ auf eine fotografische Entdeckungsreise ins nördliche Ruhrgebiet der Jahre 2016 bis 2021. Die Fotografien zeigen nicht den Umbau der Emscher an sich, sondern dokumentieren das soziale Leben, die Architektur und die Landschaft jenseits des Flusses. Die Ausstellung ist ein Teil des Programmschwerpunktes 2022 anlässlich des vollendeten Emscher-Umbaus. In Bochum heißt es seit Anfang März wieder „volle Kraft voraus“: Das Eisenbahnmuseum hat seine Türen nach der Winterpause wieder geöffnet. Auf dem ehemaligen Bahnbetriebswerk Bochum-Dahlhausen warten 100 Jahre Eisenbahngeschichte darauf, entdeckt zu werden.
Schönheit und Gefährdung des Planeten Erde
Der Gasometer macht mit seiner Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ auf die Schönheit, aber auch den Einfluss des Menschen auf den Planeten Erde aufmerksam. Erweitert wird das Programm zur Ausstellung unter anderem durch einen Vortrag dreier Expeditionsmitglieder der Polarstern über die größte Arktisexpedition aller Zeiten am 22. Juni sowie den Science-Slam am 21. September.
Im Maximilianpark Hamm erleben die Besucher die Atmosphäre der Arktisexpedition selbst hautnah. Die Ausstellung „MOSAiC – Expedition Arktis“ zeigt noch bis zum 24. April beeindruckende Bilder der Expedition von der Fotografin Esther Horvath. Die 1,80 Meter auf 1,20 Meter großen Bilder lassen eintauchen in die Welt aus Schnee und Eis.
Medienkunstfestival FUTUR 21
Das Festival FUTUR 21, das bereits seit November 2021 in 16 Industriemuseen stattfindet, darunter zum Beispiel die Henrichshütte Hattingen, der Peter-Behrens-Bau in Oberhausen oder die Zeche Nachtigall in Witten, erreicht mit Futur III im März seinen Höhepunkt. Bei dem vierwöchigen Medienkunstfestival verwandeln sich die alten Industriestätten in Zukunftslabore. Unter den Schwerpunktthemen Arbeit, Energie, Ressourcen und Fortschritt präsentieren Künstler wie Refik Anadol, Evelina Rajca oder Ian Purnell kritische, visionäre und utopische Arbeiten und werfen damit Fragen der Gegenwart und Zukunft auf.
Für Feinschmecker
Küche vom Marktstand? Feinschmecker und Gourmetfreunde kommen beim Street-Food-Festival im Landschaftspark Duisburg-Nord auf ihre Kosten: Vom 15. bis zum 17. April bieten die Street Food Stände im Außenbereich des Landschaftsparks originelle Gerichte aus aller Welt. Besucher können gemeinsam mit Freunden auf kulinarische Entdeckungsreise gehen und sich durch die bunte Atmosphäre treiben lassen.
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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