Zwei Kultfüchse im Museum
Im Oktober 1953 tritt das deutsche Pendant zu Micky Maus seinen Siegeszug an. Anfänglich unter dem Titel „Till Eulenspiegel“ veröffentlicht, tauchen rasch zwei junge Füchse namens Fix & Foxi – zunächst als Nebenfiguren – auf, die sofort zu Publikumslieblingen. Schon bald erhalten die beiden ein eigenes Magazin und sind heute längst zum Kult geworden.
Jetzt wird den beiden Rotschöpfen eine eigene Ausstellung gewidmet. Ab Sonntag, 10. Juni, sind „Fix und Foxi – Rolf Kauka, der deutsche Walt Disney und seine Kultfüchse“, in der Ludwig Galerie an der Konrad-Adenauer-Allee 46 zu sehen.
Für die Fuchszwillinge in Latzhosen hat Kauka ein munteres Umfeld kreiert: im idyllischen Kleinstädtchen Fuxholzen tummeln sich neben den abenteuerlustigen Rotschöpfen auch der liebenswürdige Onkel Fax, der erfinderische Rabe Knox, die konservative Oma Eusebia und das gewitzte Lupinchen. Zum heimlichen Star der Geschichten avanciert jedoch der verfressene und faule Wolf Lupo.
Rolf Kauka hat ein ganzes Imperium mit eigenen Figuren für den hiesigen Markt erschaffen. Einige von ihnen sind bis heute aktuell, was für seinen unternehmerischen Weitblick und die Qualität der Arbeiten spricht. Die Figuren wurden über die Jahre modifiziert und immer wieder an den Zeitgeschmack angepasst.
Die Ausstellung veranschaulicht dabei die Entwicklung einer Kultmarke – von den ersten naturalistischen Zeichnungen bis zur Entstehung der weltberühmten Comicfiguren Fix & Foxi. Ebenso wie Walt Disney zeichnete Kauka die Figuren nicht selbst, sondern beschäftigte eine ganze Gruppe von Zeichnern, die unter der Trademark "Kauka" subsumiert werden.
Die Ausstellung zeigt den großen Kosmos von Rolf Kauka (1917–2000) in originalen Zeichnungen, Entwürfen, Dokumenten, zeitgenössischen Heften, kurzen Filmen und vielem mehr. Eigens für die Ludwig Galerie hat der letzte Fix & Foxi-Chefzeichner Bone Buddrus einen neuen Comic kreiert. Viele der Besonderheiten und Erfolgsmerkmale der Hefte lassen sich entdecken, wie die bunten Mitmach-Seiten, Super-Sommer-Sonderhefte, kleine Spielzeugzugaben und andere Gimmicks. Mit über 200 originalen Zeichnungen ist es die umfangreichste bisher gezeigte Ausstellung zum großen Rolf Kauka-Universum.
Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, 9. September, immer dienstags bis sonntags in der Zeit von 11 bis 18 Uhr zu sehen. An jedem Sonn- und Feiertag werden außerdem Führungen durch die Ausstellung angeboten.
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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