Wohlfahrtsarbeit
Trotz Corona: Kinder machen Kunst
Mit Mitteln des NRW-Landesprogramm „Kulturrucksack“ und in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Oberhausen, der Städtischen Malschule Oberhausen und dem DRK-Sozialdienst der Gemeinschaftsunterkunft Bahnstraße bot das Oberhausener Rote Kreuz Kindern im Alter von 10-14 Jahren, zwei Mal in der Woche die Möglichkeit, sich in den Sommerferien kostenlos als Kunstschaffende zu versuchen.
Das Kunstprojekt „Kneten, Formen, Gießen …Skulpturen und Plastiken selbst erstellen” konnte unter der Leitung von Jolanda Kuci, DRK-Projektleiterin Bildung und Integration und auf Grundlage eines Hygienekonzepts von der beauftragten Künstlerin Sarah Bockting durchgeführt werden.
Ob aus Ton eine Schale formen oder aus Kleister selbst eine Spardose entwerfen - das Produkt kann am Ende immer benutzt und mit nach Hause genommen werden. Jede Woche lernten die Kinder eine neue Art kennen, eine Skulptur oder Plastik erstehen zu lassen. Mit eigenen Ideen entstanden so große und kleine Gegenstände.
Ziel des Projekts war es, die Kinder mit Kunst und Kultur in Berührung zu bringen, Interesse zu wecken, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken, neue Ideen für die eigene Freizeitgestaltung zu sammeln, neue Erfahrungen zu machen und Kultur als Teil der eigenen Identität zu erleben.
„Wichtig war mir auch, dass die Kinder, die aus fünf verschiedenen Ländern nach Deutschland geflohen sind, in ihrer Kreativität auch ein Mittel zur Traumabearbeitung entdecken“, erklärt Jolanda Kuci und führt dies am Beispiel eines 10-jährigen Mädchens aus Afghanistan aus. „Ihre Mutter ist auf der Flucht in Kroatien ertrunken. Jetzt lebt sie mit ihrem Vater und zwei Geschwistern in der Gemeinschaftsunterkunft Bahnstraße. Sprach sie beim ersten Treffen noch ausschließlich über ihre Mutter, war sie im Laufe des Projekts sehr konzentriert bei der Sache und am Ende sehr stolz und glücklich über das, was sie erschaffen hatte.“
Zum Ende des Projekts waren alle Kinder „traurig“, dass es vorbei war und hätten am liebsten weitergemacht. Ein Trost war da sicherlich, dass die Kinder ihre Werke mitnehmen und zusammen mit einem Anerkennungszertifikat des DRK ihren Eltern präsentieren durften.
Für letztere war das Projekt auch nicht ganz einfach. Teilweise waren sie wegen der Infektionsgefahr durch solch eine Veranstaltung besorgt. Ein großer Dank gilt daher auch der DRK-Standortleitung an der GU Bahnstraße, Frau Lois Nwokey, die den Eltern diese Angst nehmen konnte und auch die Begleitung der Kinder durch einzelne Eltern sichergestellt hat.
Auch Jörg Fischer, Leiter der Abteilung Wohlfahrts- und Sozialarbeit des Oberhausener Roten Kreuzes, zeigt sich mit dem Projekt mehr als zufrieden: „Die Kinder sind glücklich und auf positive Weise mit Kunst und Kultur in Berührung gekommen. Unser Dank gilt allen Beteiligten – vor allem auch der Städtischen Malschule, die durch ein überzeugendes Hygienekonzept die Durchführung des Projekts möglich gemacht hat.“
Autor:DRK Oberhausen aus Oberhausen |
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