Voneinander lernen
Tourismus wichtiges Thema beim Austausch mit Städtepartnern Carbonia und Iglesias
Städtepartnerschaften leben von Begegnung: So war kürzlich nach langer Pause wieder eine gemeinsame Delegation der beiden italienischen Partnerstädte Carbonia und Iglesias in Oberhausen zu Gast. Aus dem sardischen Iglesias waren Bürgermeister Mauro Usai, die Stellvertretende Bürgermeisterin und Kulturbeigeordnete Claudia Sanna, der Beigeordnete für Umwelt und Entwicklung Francesco Meli und der Leiter des Bürgermeisterbüros Simone Francesci nach Oberhausen gekommen. Aus dem nicht weit entfernt gelegenen Carbonia waren der Stellvertretende Bürgermeister Michele Stivaletta, die Beigeordnete für Bildung und Europa Antonietta Mela und der Marketingexperte Massimo Fadda angereist.
Strukturwandel, Wirtschaft und Tourismus
Der Schwerpunkt der Gespräche mit Vertretern der Stadt Oberhausen lag auf den Themen „Strukturwandel, Wirtschaft und Tourismus“, denn die Region Sulcis im Südwesten Sardiniens ist eine ehemalige Industrieregion, die von einem starken Strukturwandel betroffen ist. Anstelle der verlorenen Arbeitsplätze in der Industrie werden nun Tourismus, Gastronomie, Weinanbau ausgebaut.
So wurde beispielsweise der Camino di Santa Barbara entwickelt, ein Wanderweg von rund 500 Kilometern Länge, der verschiedene historische Orte der Industriekultur verbindet. Die Landschaft zwischen Bergen und Meer sowie das kulinarische Angebot der Region ziehen immer mehr Gäste an, die bisher vornehmlich vom italienischen Festland kommen. Dieses und viele weitere attraktive Angebote, wie etwa der Carignano-Wein, sollen auch in Deutschland bekannter werden.
Die Städtepartnerschaft zwischen den drei Kommunen soll ihren Teil dazu beitragen. So wird nach Möglichkeiten gesucht, wie die sardischen Partner Produkte, aber auch touristische Ziele in Oberhausen und darüber hinaus bekannter machen können. Oberbürgermeister Daniel Schranz sagte die Unterstützung von Stadt und Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT) zu. „Wir verstehen den Ansatz sehr gut“, erklärte Schranz mit Blick auf den Ausbau des touristischen Angebotes, „auch wir arbeiten ja stetig daran, Oberhausens Attraktivität im Bereich Städtetourismus immer weiter auszubauen.“ Die Unterstützung für Carbonia und Iglesias sei selbstverständlich, so der Oberbürgermeister: „Sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, ist nun mal eine der Aufgaben von Städtepartnerschaften.“
Jugendaustausch und Kultur
Auch die Themen Jugendaustausch und Kultur kamen zur Sprache. So ist geplant, dass im kommenden Jahr eine Gruppe Jugendlicher aus Oberhausen mit der "Multi" nach Carbonia reisen wird. Künstler aus Carbonia und Iglesias, die beide Hauptstadt der Region Sulcis sind, werden in der Galerie KIR ihre Werke ausstellen. Filmfachleute aus beiden Städten werden zudem die 69. Internationalen Kurzfilmtage im April in Oberhausen besuchen, um mit Kollegen über mögliche Kooperationen zu sprechen. „Ich freue mich, dass noch einige Ideen im Raum stehen, die wir weiterentwickeln wollen“, sagt Kulturdezernent Apostolos Tsalastras.
Zum Besuch der Delegation in Oberhausen gehörte auch ein Abend mit Musik, Tanz und Gesprächen im Sardischen Kulturverein „Rinascita“.
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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