Premiere verschoben
Theater streamt "Im Dickicht der Städte"

Foto: Jörg Vorholt

Eigentlich sollte "Im Dickicht der Städte" nach Berthold Brecht in einer offenen Probe am Donnerstag, 8. April aus dem Großen Haus gestreamt werden, doch diese Premiere muss auf Samstag, 10. April, verschoben werden. Das teilt das Theater mit. Als Grund wird angegeben, dass die Aufzeichnung und technische Bearbeitung aufwändiger ist als geplant. 

In dem 1923 uraufgeführten Stück zeichnet der junge Brecht ein imaginiertes Chicago und kreiert ein Großstadt-Phantasma weit weg vom beschaulichen Augsburg. 
In dieser düsteren Stadt gibt es nur aggressive Verlierertypen und abhängige Weibsbilder, alle haben unterschiedliche Herkünfte – entwurzelt und vereinsamt. Ein Mann betritt eine Leihbibliothek und provoziert den Angestellten aufs Schärfste. Die Situation eskaliert und der Angestellte verliert seinen Job. Obwohl er eine Familie zu versorgen hat, lässt er sich auf die Provokation des Unbekannten ein.
So beginnt der „unerklärliche Ringkampf“ (Brecht) zwischen dem Holzhändler Shlink und Garga. Ein Kampf, in dem die beiden Männer alles, was sie ausmacht, in die Waagschale werfen.
Regisseur Jan Friedrich und sein Team versuchen dem Mechanismus des Kampfes auf den Grund zu kommen. Schicht um Schicht zeigt sich dabei auch: Die Exotisierungen und Sexismen bleiben im Stück, selbst wenn sie gestrichen werden – sie fordern die Auseinandersetzung. Wie soll  diesem Text heute begegnet werden? Dafür hat Julienne De Muirier Texte verfasst.
Durch die filmischen Elemente der Inszenierung wird auch die digitale Version zu einem besonderen Erlebnis werden.
Das Stück wird ab 19.30 Uhr gestreamt und ist dann 24 Stunden verfügbar.
Tickets gibt's im Internet unter www.theater-oberhausen.de

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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