Amateurtheater "Wir im Pott"
"Schlam(m)assel" - Knochenfund im Schlammteich
WIP-Theater führt Komödie nach Corona-Pause wieder auf
Bereits im Jahr 2020 hatte das Publikum gut lachen, denn das WIP – Theater präsentierte seine neue Komödie „Schlam(m)assel“ auf der Bühne im Theater Gdanska.
Wie die gefeierte letzte Produktion „Alles wegen Neptun!?“ stammt auch dieses Stück aus der Feder von Ensemblemitglied Rita Bode und wurde von Anja Balzer inszeniert. Doch dieses Mal wagt sich das bewährte Team auf unerwartetes Terrain und verlegt die Handlung in Krimi- und Mystery-Gefilde. Den Rahmen für die schon im letzten Stück grandiosen Slapstick-, Wortwitz- und Musikeinlagen bilden dieses Mal Geheimnisse aus der Vergangenheit, die unerwartet wieder auftauchen, Verdächtigungen unter alten Freunden und Familienmitgliedern und merkwürdige Geschehnisse rund um einen Knochenfund.
Dass diese Mischung funktioniert, liegt hauptsächlich am spielfreudigen Ensemble und der Inszenierung von Anja Balzer, welche den Schwerpunkt auf die Figuren und ihre Beziehung zueinander legt und dabei keine Gelegenheit für Gags auslässt.
Im Zentrum des Geschehens steht Bärbel (großartig: Uli Kämpf), die sich ihren Ruhestand nach 41 Jahren harter Arbeit eigentlich etwas ruhiger vorgestellt hatte. Doch die Ruhe wird dadurch gestört, dass alle Nase lang jemand unangemeldet bei ihr reinplatzt. Über die Besuche von Helga (Dagmar Kauermann), ihrer alten Freundin aus Kindertagen, freut sie sich ja noch; lässt es sich doch mit ihr trefflich in positiven Kindheitserinnerungen schwelgen. Ganz anders sieht es jedoch mit ihrer übergriffigen Putzfrau Carmen (Uschi Förster) aus, die oftmals so tut, als wäre sie die Dame des Hauses und mit ungefragten Ratschlägen nicht spart. Oder ihre Nachbarin Petra (Christine Perenz), die durch zweideutige Anspielungen auffällt.
Soweit, so gut. Doch als im benachbarten Schlammteich ein menschliches Skelett gefunden wird, geben sich plötzlich allerlei bizarre Gestalten die sprichwörtliche Klinke in die Hand, vom Kriminalkommissar (Detlef Bode), der einen alten Fall aufrollen will, über einen Wissenschaftler (Detlef Bode in einer Doppelrolle), der eine Wiege der Menschheit im Ruhrgebiet vermutet und den Fund als möglichen Beweis für diese These sieht, bis hin zur neugierigen Reporterin Yvonne Wirsing (Bine Michl-Lahme), die in Bärbels Wohnung den größten Fund ihres Lebens machen wird. Als wäre all dies noch nicht genug, scheint Bärbel mehr mit diesen Knochen zu tun zu haben, als es auf den ersten Blick scheint. Dies hat mit einem alten Familiengeheimnis zu tun und dem Verbleib der Leiche ihres vor etlichen Jahren scheinbar ermordeten Bruders Franz. Als schließlich noch ihre Tante Hiltrud (Rita Bode) mit ihrer Gothic-Tochter Tina (Bine Michl-Lahme in einer Doppelrolle) auftaucht und sich bei ihr einnistet, ist es mit Bärbels Ruhe endgültig vorbei...
Es gibt viel zu lachen, denn Regisseurin Anja Balzer, in Oberhausen u. a. bekannt als Moderatorin des alljährlichen Altweiberballs im Ebertbad, gelingt es, den Wortwitz der Autorin durch Slapstick zu ergänzen. Abgerundet wird das Rätsel um den geheimnisvollen Fund durch einige musikalische Einlagen an den richtigen Stellen, die das Gefühlsleben der Figuren noch einmal auf eine ganz besondere Art und Weise auf die Bühne bringen. So wenn Bärbel und Helga aus Louis Armstrongs „What a wonderful world“ eine Hommage ans ruhrgebietstypische Büdchen an der Ecke machen.
Wie diese Geschichte ausgeht und wer nun wirklich für das Ableben von Bärbels Bruder verantwortlich ist, kann das Publikum im Theater Gdanska ab dem 07. Mai 2022 erfahren.
Theater WIP präsentiert:
Schlam(m)assel
Eine kriminalistische Ruhrgebiets-Komödie von Rita Bode
Vorstellungstermine:
Samstag, 07.05. 2022, 19 Uhr
Sonntag, 08.05.2022, 17 Uhr
Samstag, 28.05. 2022, 19 Uhr
Sonntag, 29.05.2022, 17 Uhr
Samstag, 04.06. 2022, 19 Uhr
Sonntag, 05.06.2022, 17 Uhr
Theater Gdanska
Gutenbergstraße 8
46045 Oberhausen
Kartenreservierung:
0208 882 82 79
WIP-theater@t-online.de
Autor:Detlef Bode aus Oberhausen |
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