Santiano in Oberhausen - Musik für die Freiheit

Santiano sind auf Tour. Foto: Michael Mey
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  • hochgeladen von Jörg Vorholt

Santiano füllen erneut die Oberhausener Arena und spielten vor ausverkauftem Haus: „Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren, müssen Männer mit Bärten sein!“, heißt es in einem ihrer Stücke. Auch wenn die Männer von Santiano zum Großteil kahl ums Kinn waren, nimmt man ihnen die Seemannsmentalität ohne Frage ab.

Am vergangenen Samstag entführten Santiano die Zuschauer in der ausverkauften Arena auf eine musikalische Schiffsreise, die mit ihrer aktuellen Single „Könnt ihr mich hören“ begann. Es folgte ihr bekannter Hit „Gott muss ein Seemann sein“. Spätestens zu diesem Zeitpunkt stand das Publikum und klatschte im Takt. Man bedenke, bereits beim zweiten Lied.
Santiano unterstreicht wie kaum eine andere Band so konsequent ihren charakterisierenden Stil. Sie benutzen die See, den Wind und das Schiff als Metaphern, um ihre Sicht der Welt ihren Fans nahezubringen.

Im Auge des Sturms

Frontmann Björn Both kritisierte mehrere Despoten, die versuchen die Rechte ihres Volkes einzuschränken. Dagegen wolle er mit Musik kämpfen. Die Stücke „Frei wie der Wind“ und „Lieder der Freiheit“ machte er sich dafür zu nutze. Als es um das Thema Liebe ging, holten sie sich mit der schweizer Violonistin Anna Brunner musikalische Unterstützung auf die Bühne. Gemeinsam mit Both sang sie „Im Auge des Sturms“ eine Ballade, die bei so manchem Zuschauer Gänsehaut verursachte.
„Im Auge des Sturms“ ist gleichsam der Name des neuen Albums und ihrer Tour. Wie die vorherigen Alben ist dieses mit neuen Ohrwürmern im Shanty- Stil geschmückt. Die Bühnenshow war ausgezeichnet durch Pyrotechnik sowie eine zweite Bühne in Form eines Ankers, neben der die einzigen Stehplätze zu finden waren.

Alle Generationen vertreten

Santiano zählen nicht zu den Musikgruppen, die ihrem Publikum großartige Monologe zumuten. Sie konzentrierten sich auf die Musik, schafften es aber im Gegenzug durch Animationen zum Klatschen und Mitsingen, die ideale Nähe zu ihren Zuschauern zu finden. Ebenfalls auffällig war, dass sie sowohl auf Deutsch, als auch auf Englisch sangen. Diesen Teil übernahm zumeist Geiger Pete Sage. „Sail away“, „Hooray for Whiskey“ und das irische Volkslied „Irish Rover” durften da natürlich nicht fehlen.
Die Zugabe bestand zum großen Teil aus Liedern älterer Alben. Ihre Bandhymne „Santiano“ war dazu der Auftakt. Den Refrain des Liedes „Es gibt nur Wasser“ ließen die Seemänner das Publikum, wie schon beim letzten Besuch in Oberhausen vor zwei Jahren, alleine singen. Nach zweieinhalb Stunden verließen Santiano die Bühne. Die Band begeisterte generationsübergreifend.
Sowohl Kinder im Grundschulalter, die auf der Tribüne mit sangen, als auch Senioren, die sinnlich schunkelten, wurden gesichtet. Vertreter aller Generationen hoffen auf eine baldige Rückkehr der Norddeutschen, sofern die See und der Wind sie wieder nach Oberhausen tragen. (nv)

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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