Holtappel und Kuro in einer Ausstellung.
Ruhrgebietschronist trifft Kulturlegende

Rudolf Holtappel, Siedlung Eisenheim, Oberhausen, 1970 © Rudolf Holtappel, oNachlass LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
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  • Rudolf Holtappel, Siedlung Eisenheim, Oberhausen, 1970 © Rudolf Holtappel, oNachlass LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
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Rauchende Schlote, Industriewüsten, streikende Arbeiterinnen und Arbeiter: zahlreiche Themen des Ruhrgebiets finden und begegnen sich in den Fotografien, den Malereien und Grafiken von Rudolf Holtappel und Walter Kurowski. Ab Sonntag, 23. Januar, ist eine Ausstellung in der Ludwig Galerie, die beide Künstler gegenüberstellt, für die Öffentlichkeit zugänglich.

In eigenen monografischen Räumen werden die zentralen Themenschwerpunkte der beiden Künstler gezeigt. Die gesamte künstlerische Breite Rudolf Holtappels wird durch die Motive der Warenhausfotografie, Theateraufnahmen und Industriekulissen präsentiert. Plakate, Karikaturen und Zeichnungen demonstrieren die Vielfalt im Schaffen von Walter Kurowski.
Der Ruhrgebietschronist Rudolf Holtappel (1923–2013), arbeitete nach seiner Meisterprüfung in der Fotografie ab 1950 als freier Bildjournalist und Fotograf. Der Wahl-Oberhausener prägte mit seiner Bildsprache jahrzehntelang das visuelle Erscheinungsbild des Warenhauskonzerns Karstadt (1964–1995) sowie zahlreicher Industrieunternehmen an Rhein und Ruhr, darunter Henkel (1974–2002). Seine Aufnahmen beeinflussten das Bild des Theater Oberhausens in der Ära Büch (1961–1970) und Ära Weise (1992–2003) sowie der Stadtbildbände namhafter Verlage (Carl Lange Verlag/Mercator-Verlag).
Walter Kurowski (1939–2017) bewegte als Kulturlegende und einziger Oberhausener Stadtkünstler über 50 Jahre lang die künstlerische und musikalische Szene der Stadt und malte und zeichnete sich so in ihr Gedächtnis. Der prämierte Absolvent der Folkwangschule kämpfte mit seiner Kunst als einer der deutschlandweit wichtigsten Karikaturisten in den 1970er und 1980er Jahren an der Seite der Arbeiter für Frieden und Gerechtigkeit und gegen Unterdrückung und Ausbeutung. Als Plakatgestalter erhielt er jahrzehntelang Aufträge für Kulturveranstaltungen, politische Organisationen und Gewerkschaften.
Rudolf Holtappels Nachlass mit etwa 360.000 Negativen in Schwarz-Weiß und Farbe, mehr als 6.000 Fotoabzügen und über 600 Diapositivbögen wurde 2017 von der Stadt Oberhausen angekauft. Im gleichen Jahr ist auch der Nachlass Walter Kurowskis mit über 3.000 Werken erworben worden. Dank der Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland konnten die Nachlässe wissenschaftlich und konservatorisch aufgearbeitet werden.
Die Ausstellung würdigt mit über 250 fotografischen Arbeiten von Rudolf Holtappel und über 150 Exponaten von Walter Kurowski diese wichtigen Oberhausener Protagonisten.
Im Großen Schloss ist zudem ab Sonntag, 16. Januar, bis Sonntag, 8. Mai, die Einraumschau "Vinyl! Die Comic-Cover" zu sehen. Die Ausstellung "Manfred Vollmer – ausgelöst. Fotografien von 1968 bis heute" wird von Sonntag, 6. Februar, bis Sonntag,15. Mai, im Kleinen Schloss gezeigt.
Nähere Informationen zu dem die Ausstellung begleitenden museumspädagogischen Angebot und zum Rahmenprogramm gibt es unter www.ludwiggalerie.de.

Rudolf Holtappel, Siedlung Eisenheim, Oberhausen, 1970 © Rudolf Holtappel, oNachlass LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Walter Kurowski, Plakat Friedenstaube, o. J. © Walter Kurowski, Nachlass
LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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