Besuch der Helden der Kindheit
Räuber Hotzenplotz und Co. in der Ludwig Galerie
Ständig schlossen und öffneten die Museen im Jahr 2020 coronabedingt ihre Türen und vom Ziel, eine Ausstellung ohne Unterbrechung zeigen zu können, war auch die Ludwig Galerie weit entfernt. Davon betroffen war unter anderem die Otfried Preußler-Ausstellung, die in ihrer kurzen Öffnungszeit viel Beachtung gefunden hatte. Zahlreiche Nachfragen nach einer Wiederauflage haben das Team der Ludwig Galerie dazu bewogen, die Ausstellung, inklusive eines breiten Rahmenprogramms, ein weiteres Mal zu zeigen. Am Sonntag, 18. September, wird "Räuber Hotzenplotz, Krabat und Die kleine Hexe; Otfried Preußler – Figurenschöpfer und Geschichtenerzähler" eröffnet.
Es gibt neue zusätzliche Exponate aus dem Düsseldorfer Marionetten-Theater zu sehen; ein Kinder-Mitmach-Heft führt spielend durch die Ausstellung; Kinder der Luisenschule haben einen Kinder-Audioguide kreiert und es werden Führungen in ukrainisch/russischer und arabischer Sprache angeboten.
Otfried Preußler (1923–2013) gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten
Kinder- und Jugendbuchautoren des deutschsprachigen Raums. Mit Geschichten wie
Der Räuber Hotzenplotz, Die kleine Hexe und Das kleine Gespenst hat der Autor seit
den 1950er Jahren Figuren erschaffen, die bis heute Generationen von
Heranwachsenden prägen und aus den Kinderzimmern dieser Welt sowie dem
Schulunterricht nicht mehr wegzudenken sind. Insgesamt schrieb er über 35 Bücher, die
in mehr als 50 Sprachen übersetzt worden sind und die mit einer Gesamtauflage von über 50
Millionen Exemplaren weltweit seine Leser begeistern.
Preußler arbeitete in seiner langen Schaffenszeit mit zahlreichen Zeichnern
zusammen. Diese illustrierten nicht nur seine Geschichten, sondern erweckten die
Figuren zum Leben, indem sie von ihrem persönlichen Stil und eigenen Ideen Gebrauch
machten.
Besonders bekannt sind die Illustrationen von F. J. Tripp, die dem Räuber Hotzenplotz
sein markantes Äußeres verleihen. Die holzschnitthaften Sepia-Zeichnungen, die
Herbert Holzing für Krabat erschaffen hat, bleiben über zahlreiche Auflagen hinweg bestehen.
Das unverwechselbare Aussehen der kleinen Hexe, aber auch des kleinen
Wassermanns, ist der Künstlerin Winnie Gebhardt zu verdanken. Mehr als 50 ihrer
originalen Tuschezeichnungen stellt der Thienemann-Esslinger Verlag aus seinem
Archiv eigens für die Ausstellung bereit.
300 originale Zeichnungen
Die Neuillustrationen der Klassiker durch Daniel Napp, Thorsten Saleina und Annette
Swoboda werden in der umfangreichen Schau genauso vertreten sein wie die frühen
Zeichnungen. Indem die Präsentation nahezu alle Protagonisten Preußlers vorstellt,
unterstreicht sie die immense Bandbreite seines Schaffens. Zum ersten Mal beleuchtet
damit eine Ausstellung grundlegend die lllustratorInnen, die den Büchern durch ihre
eindringlichen Bilder zu großem Erfolg verholfen haben. Auch selten gezeigte
Originalzeichnungen zu Hörbe, die Otfried Preußler selbst angefertigt hat, sind zu sehen.
Viele Geschichten Preußlers werden auch in andere Medien übertragen: Hörbücher,
Theateradaptionen, Filme und Spiele zeugen von der immensen Beliebtheit der
jeweiligen Werke.
Über 300 originale Zeichnungen sowie Filmrequisiten, Buchausgaben
und Fotografien ermöglichen erstmals einen umfangreichen Überblick über das Wirken
Otfried Preußlers und seiner Illustratoren.
Die Ausstellung lädt dazu ein, unterschiedlichste Gattungen zu durchwandern: über
klassische Bilderbücher, Geschichtensammlungen und traditionelle Sagen bis hin zu
fantastischen Erzählungen. Dabei können Besucher den gesamten Preußler-Kosmos kennenlernen. Dazu gehören auch Charaktere wie die dumme Augustine, Tella,
die Schildbürger und Wanja sowie einige der weniger bekannten Protagonisten.
Kinder als auch Erwachsene können sich über drei Etagen hinweg von Otfried Preußlers
Geschichten faszinieren lassen und beim Betrachten der Bilder in unterschiedliche
Welten eintauchen.
Zu sehen ist die Ausstellung bis einschließlich Sonntag, 15. Januar 2023, zu den Öffnungszeiten dienstags bis sonntags, 11 bis 18 Uhr. Nähere Infos gibt's im Internet unter www.ludwiggalerie. de oder per Tel. unter 0208/4124928
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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