Prinz Peter II auf dem Thron

Prinz Peter II. (Mitte)  und sein Hofstaat: v.l. Hofmarschall Michael Schulz, die Paginnen  Anke Krause und Silke Masthoff sowie Minister Jens Stürtzer. Sie genießen die Atmosphäre  in der Luise-Albertz-Halle.
  • Prinz Peter II. (Mitte) und sein Hofstaat: v.l. Hofmarschall Michael Schulz, die Paginnen Anke Krause und Silke Masthoff sowie Minister Jens Stürtzer. Sie genießen die Atmosphäre in der Luise-Albertz-Halle.
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Jetzt ist er endlich Prinz! Peter Klomberg erlebte am Samstagabend in der Luise-Albertz-Halle seine Inthronisation, die mit Sicherheit nicht zu den schlechtesten dieser Art im Oberhausener Karneval gezählt werden kann.
Feuerwerk, Donnerschlag und Lasershow prägten den Beginn der Prinzeninthronisation von Peter Klomberg. „Elf mal elf Jahre Fröhlichkeit, wir reisen durch die Narrenzeit“ lautete das Motto, das auf der Bühne durch ein riesiges Sternentor - in Anlehnung an die Fernsehserie „Stargate“ - symbolisiert worden war.
Schon der Einmarsch der Gesellschaften ließ bei Teilnehmern und Zuschauern im Saal Schauer über den Rücken laufen. Für eingefleischte Karnevalisten sicher einer der bewegensten Momente in der Session. „Ich hatte die ganze Zeit über Gänsehaut“, bemerkte Prinz Peter II. denn auch am Ende der prunkvollen Sitzung. Hauptausschusspräsident Heiner Dehorn führte durchs Programm, wenn auch sicher nicht in der Eigenschaft als Oberhausens Obernarr. Gleichzeitig ist er nämlich auch Vorsitzender der Alten Oberhausener Karnevalsgesellschaft Weiß-Rot von 1889, die - wenn man nachrechnet - in diesem Jahr 121, also 11 x 11 Jahre alt wird. Zunächst aber überreichte er die Insignien der Macht - Prinzenkette, Mütze mit fünf Federn und Zepter - an den Bürgerlichen, der dann als Prinz Peter II. mit seinem Hofstaat seinen Platz auf der Bühne einnahm.
Und wie schon erwartet, spiegelte das Programm den Anspruch der Gesellschaft an sich selbst und an die Jubiläumssession wider. Gut - und bestimmt auch nicht billig. Wenn die kleine Kritik erlaubt sein darf, es war sehr musiklastig. Der einzige Wortbeitrag kam vom „Blötschkopp“, Marc Metzger, der im Moment auf dem Olymp der karnevalistischen Rede angekommen zu sein scheint. An ihm werden zurzeit alle Humoristen der schnellen und scharfen Zunge gemessen. Sein besonderes Talent, Situationen humoresk zu kommentieren, lebte der 37-Jährige im Saal Berlin auch komplett aus. Wehe den Zuhörern oder Service-Kräften, die in die Nähe vom „Blötschkopp“ kamen. Sie wurden gnadenlos durch den Kakao gezogen. Manches Witzchen gehörte hie und da mal etwas abgestaubt. Doch tat‘s der allgemeinen Stimmung keinen Abbruch. Oberhausener Jecken feierten den Kölner.
Kölsch war im Übrigen auch schon fast Amtssprache der „Karnevalspremiere mit Prinz Peter II.“ Nicht nur, dass in der Proklamation, vorgetragen von RWO-Präsident und Ebertbadbetreiber Hajo Sommers, vermerkt war, Kölsch in der Rathauskantine auszuschenken, auch die Zitate: „Et is wie et is“ und „Et is noch emmer jot jejange“ sollten beherzigt werden.
Die kölschen Bands „Klüngelköpp“ und die „Drei Söck“ waren für den musikalischen „Mitsing-Part“ verantwortlich, fürs Auge schwang die gemischte Garde der KG Müllemer Junge Alt-Mülheim die Beine, traten die Musketiere des Reiterkorps „Jan von Werth“ im Takt von einem Bein aufs andere. Abgesehen von der Marketenderin, die mit ihrem Tanzoffizier die hohe Kunst des karnevalistischen Paartanzes zeigte.
Aus der Nachbarstadt Duisburg war eine Truppe gekommen, CE-musicals, die den Prinzen auf eine musikalische und tänzerische Zeitreise mitnahm. Angefangen im Biedermeier, über die goldenen 20er Jahre, bis hin zum neuen Jahrtausend. Am Ende tanzten alle, passend zum Thema Zeitreise, den „Timewarp“ aus dem Musical „The Rocky-Horror-Picture-Show.“
Wie immer etwas besonderes ist auch der Gemeinschaftstanz der Oberhausener Garden. Er fehlte auch in diesem Jahr nicht beim Sessionsauftakt. Über 60 Mädchen aus acht Vereinen, in denen Seniorengarden trainiert werden, zeigten, wie schön Gardetanz in Oberhausen sein kann. Ein farbenfrohes und vermutlich in der Bundesrepublik einmaliges Spektakel.
Kein Wunder, dass seine Tollität Prinz Peter II. am Ende seiner Inthronisierung nicht wirklich in die Gegenwart zurückgeholt werden wollte. So ließ sich der Regent noch lange nach Ende der Sitzung im Foyer der Luise-Albertz-Halle von Gästen und Karnevalisten feiern.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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