Phantom der Oper: Einer, der die Traumrolle hat...
Wenn sich am Donnerstag, 12. November, der Premieren-Vorhang im Metronom Theater am Centro in Oberhausen für „Das Phantom der Oper“ hebt, dann spielt Max Niemeyer als Raoul, Vicomte de Chagny, eine der Hauptrollen der preisgekrönten Dreiecksgeschichte...
Wäre die Geschichte nicht wahr, hätte man sie erfinden müssen: Der zehnjährige Max aus Verden an der Aller sieht in Hamburg das „Phantom der Oper“ - und weiß danach: Das will ich auch mal machen - und jetzt tut er genau das!
„Dabei wollte mein Vater mich damals gar nicht mit ins Musical nehmen, sondern mit mir ins Eisenbahn-Museum gehen, doch zum Glück konnte ich mich durchsetzen“, erinnert er sich. Und so absolvierte er nach der Schule seine Ausbildung zum Musical-Darsteller an der Stage School in Hamburg, um danach seinen ersten Job in dem Theater zu bekommen, in dem er einst das Phantom sah.
"Das will ich auch mal machen"
„Allerdings spielten wir damals schon „Mozart!“ in der Neuen Flora“, grinst er.
Und jetzt ist es das „Phantom der Oper“ geworden, während Max Niemeyer in Hamburg noch als Swing - also in vielen verschiedenen Ensemble-Rollen - durch die Pariser Oper tanzte, darf er jetzt eine der Hauptrollen spielen. „Das ist wirklich ein Traum, denn das „Phantom der Oper“ ist für mich bis heute eines der schönsten Musicals überhaupt.“ Das liege nicht nur an der Kindheitserinnerung... „Inzwischen habe ich sehr viele Musicals gesehen und weiß zu schätzen, wie stimmig die Musik ist, wie schlüssig die Handlung und wie grandios das Set ist. Es ist wirklich das Musical, das man gesehen haben muss“, sagt es und erwähnt, dass das „Phantom“ in New York sogar seinen festen Platz im Stadtplan hat. „Freiheitsstatue, Phantom...“, zählt der Bari-Tenor auf.
"Das Musical, das man gesehen haben muss"
Am meisten freut er sich auf die Dach-Szene am Ende des ersten Akts, wenn er zusammen mit Christine „Mehr will ich nicht von Dir“ singt. „Das ist so stimmungsvoll.“ Und spätestens an der Stelle ist auch der weibliche Teil des Publikums in Raoul/Max verliebt... „Das macht den Reiz der Rolle aus: Der Raoul ist - von seinem Geld mal ganz abgesehen - der nette, sympathische Mann. Während das Phantom gefährlich ist, etwas, das „frau“ haben will, obwohl sie eigentlich weiß, dass es nicht gut ist“, grinst der sympathische Künstler, der sich auch in der anstrengenden heißen Probenphase gut gelaunt ein bisschen Zeit für ein Interview nimmt. Und noch etwas spricht für Raoul: „Er kriegt die meisten Küsse.“ Die Zusammenarbeit mit dem Kreativ-Team von Andrew Lloyd Webbers „Phantom der Oper“ sei eine tolle Erfahrung. „Ich hätte die Rolle tatsächlich etwas anders angelegt, aber was wir jetzt erarbeitet haben, ist wirklich großartig“, gibt er zu.
Dass er als Raoul-Darsteller letztlich nicht nur mit dem Phantom-Darsteller konkurriert, sondern tatsächlich auch mit einem Kronleuchter, nimmt er sportlich. „Klar unterhalten sich viele Leute nach der Show über den Kronleuchter, aber ganz ehrlich: Ich kriege heute noch jedes Mal Gänsehaut, wenn der vor der Vorstellung hochgezogen wird.“
Konkurrent Kronleuchter
Die Aufregung vor der morgigen Premiere ist groß, bleibt trotzdem die Frage nach der Zukunft und einer möglichen Traumrolle. „Was soll ich sagen, meine Traumrollen sind Raoul und Phantom - und beide darf ich machen.“ Denn im Verlauf der weiteren Spielzeit steht Max Niemeyer auch - alternierend - in der Titelrolle auf der Bühne im Metronom Theater.
Es bleibt abzuwarten, wieviele Zehnjährige nach dem Besuch des Musicals in Oberhausen nur noch eines wollen: Das, was Max Niemeyer macht!
Die Geschichte:
Das „Phantom der Oper“ entführt die Zuschauer nach Paris ins Jahr 1881. Tief in den Katakomben der Pariser Oper fristet das geheimnisvolle Phantom ein unheimliches und einsames Dasein. Von den Menschen gefürchtet, verbirgt die mächtige und mystische Gestalt ihr entstelltes Gesicht hinter einer Maske. Das Phantom verliebt sich in die Ballett-Tänzerin Christine, die durch ihn zum gefeierten Star der Pariser Oper wird.
Christine, deren Herz eigentlich Raoul, dem Vicomte de Chagny, gehört, erliegt dem dunklen Charme des Phantoms und folgt ihm in sein unterirdisches Reich. In den Katakomben der Pariser Oper entbrennt ein Kampf der beiden Männer um das Herz der schönen Christine.
Die Termine:
Nach der Premiere kann man das „Phantom der Oper“ immer von Dienstag bis Sonntag im Metronom-Theater sehen;
* Dienstags und mittwochs um 18.30 Uhr, donnerstags und freitas um 19.30 Uhr, samstags um 14.30 und 19.30 Uhr sowie sonntags um 14 und 19 Uhr.
* Karten (ab 54,90 Euro) gibt es unter der Rufnummer 0201/8046060.
Autor:Silke Heidenblut aus Essen |
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