"Die Tote aus der Emscher"
Peter Kersken liest aus seinem historischen Roman

Der gebürtige Oberhausener Peter Kersken gilt als Chronist des Ruhrgebiets. Foto: Emons Verlag
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Haben Sie sich beim Spaziergang am Schloss Oberhausen schon einmal gefragt, wie das Leben dort früher gewesen sein muss? Lange vor der Industrialisierung als die Menschen noch von der Ernte vor ihrer Haustür abhängig waren? Der neue Kriminalroman des gebürtigen Oberhauseners Peter Kersken "Die Tote aus der Emscher" entführt die Leser in genau diese Zeit.

"Die Tote aus der Emscher" ist soeben im Kölner Emons Verlag erschienen. Der Autor Peter Kersken kam 1952 in Oberhausen zur Welt. Er studierte Philosophie und Literaturwissenschaften in Freiburg und Köln und arbeitete als Redakteur bei einer Kölner Tageszeitung. Heute hat sich der freiberufliche Autor einen Ruf als Chronist des Ruhrgebiets erarbeitet. Auch sein sechster Roman zeichnet sich durch umfassende Recherche aus und verknüpft historische Fakten mit Phantasie zu einem spannenden Plot.

Hungersnot im kalten Sommer

"Die Tote aus der Emscher" führt den Leser zurück ins Jahr 1816 in einen Sommer, der keiner war. Ein Vulkanausbruch im fernen Indonesien schleuderte soviel Asche in die Luft, dass die gesamte Nordhalbkugel in Finsternis lag. 1816 war es so kalt und nass, dass das Getreide nicht wuchs und die Kartoffeln im Boden faulten. Es gab Schneefälle und Hagelstürme bis in den Sommer hinein, Lebensmittel wurden knapp und teuer. Die ärmere Bevölkerung hungerte und fürchtete um ihr Leben. Den Grund für ihr Elend kannten die Menschen damals nicht. Dafür blühte der Aberglaube.

Das erfährt auch der Untersuchungsrichter Anton Demuth, der hinzugerufen wird als eine kräuterkundige Bauersfrau hinter dem neu erbauten Schloss Oberhausen tot aus dem Fluss gezogen wird. Er trifft auf Menschen, die überzeugt davon sind, dass die Tote eine Hexe war, und die verzweifelt nach einem Schuldigen für ihr eigenes, hartes Schicksal suchen. Demuth findet schnell heraus, dass sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Unter den Bauersleuten an der Emscher, aber auch im Schloss Oberhausen und in der benachbarten Poststation, trifft er auf Verdächtige.

Ein historischer Stoff, der an heute noch bekannte Orte führt. Peter Kersken gelingt es die Handlungsfäden lebendig zu verweben. Die detaillierte Beschreibung der Alltäglichkeiten zieht den Leser tief hinein in das Lebensgefühl im Hungerjahr 1816.

Lesung am 2. November

Die Stadtbibliothek Oberhausen lädt ein zur Premierenlesung am Donnerstag, 2. November, um 19 Uhr in der Zweigstelle Sterkrade, Wilhelmstraße 9. Tickets gibt es für 7 Euro im Vorverkauf in der Buchhandlung Wiebus, Steinbrinkstraße 249.

Bibliografisches

  Peter Kersken: Die Tote aus der Emscher
 Köln: Emons Verlag 2023
 ISBN 978-3-7408-1963-7
 320 Seiten, 14 Euro

Der gebürtige Oberhausener Peter Kersken gilt als Chronist des Ruhrgebiets. Foto: Emons Verlag
"Die Tote aus der Emscher" kostet 14 Euro.
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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