"Ohne Worte"
Öffentliches Film-Kunst-Projekt macht Literatur sichtbar

Auf zwei Projektionsflächen ist das Projekt „Ohne Worte“ zu sehen. | Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne
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  • Auf zwei Projektionsflächen ist das Projekt „Ohne Worte“ zu sehen.
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Kürzlich ist das öffentliche und inklusive Kunstprojekt „Ohne Worte“ in Anwesenheit des Künstlers Kai Fobbe gestartet. Texte bekannter Autoren sind von gehörlosen Künstlern in Gebärdensprache übersetzt und videotechnisch aufgenommen worden. Diese Aufnahmen werden noch bis Freitag, 17. Dezember, immer nachmittags auf Gebäudefassaden in Oberhausen projiziert.

In Kooperation mit Kultur im Turm (kitev) und dem Landschaftsverband Rheinland hatte der Bereich Chancengleichheit zwei Projektionsflächen gefunden, auf denen „Ohne Worte“ zu sehen ist: der kitev-Turm in Richtung des Busbahnhofes am Hauptbahnhof und das LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg an der Fassade der Walzhalle im Fabrikhof. Zudem ist am Gebäude des Theaters ein Teil des Theaterstücks „Peter Pan“ in Gebärdensprache zu sehen.
Der Künstler Kai Fobbe beschreibt sein Projekt wie folgt: „Mein Interesse besteht darin, mir Bekanntes, aber nicht Verständliches, sichtbar zu machen. Bei der Gebärdensprache ist es die Einfachheit, dass ich Gebärdensprachler erkenne, wenn diese untereinander kommunizieren, ich sie aber nicht verstehe, da ich diese Sprache nicht beherrsche.“
Die gezeigten Film-Aufnahmen zu „Ohne Worte“ beschäftigen sich mit der Übersetzung von Literatur. „Das geschriebene Wort ist für die gehörlosen Menschen eine Fremdsprache, sodass der Zugang das Erlernen dieser Sprache erfordert. Es treten die gleichen Schwierigkeiten auf, die eine Übersetzerin hat, wenn sie etwa einen Text vom Deutschen ins Französische übersetzt", erklärt Fobbe. Die Film-Projektionen sollen die Zuschauer stutzig machen und auf Alltagsbarrieren hinweisen. Damit erreicht werden soll, dass "das Nicht-Verstehen der gebärdeten Texte die Empathie für Menschen mit Behinderung verstärkt".
„Für die Inklusion in Oberhausen haben wir in den letzten Jahren als Kommune viel erreicht. Wir haben Barrieren abgebaut, Veranstaltungen zugänglicher gemacht und Perspektiven für junge Menschen mit Behinderung geschaffen“, erklärt Ralf Güldenzopf, Dezernent für Strategische Planung und Stadtentwicklung der Stadt Oberhausen, und ergänzt: „Jedoch ist die Öffentlichkeitsarbeit für die Inklusion genauso wichtig, wie jede Maßnahme zum Abbau von Barrieren.“ Deshalb freue er sich sehr darüber, „Ohne Worte“ in Oberhausen bestaunen zu dürfen.
Die Texte und Namen der gehörlosen Künstler sind im Internet unter www.kaifobbe.de/ohne-worte zu finden.

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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