Begeisterung in Oberhausen
Night of the proms - zwischen Bach und Timberlake

Wunderbare Atmosphäre in der vollbesetzten Arena Oberhausen bei der Night of the Proms. | Foto: Jörg Vorholt
  • Wunderbare Atmosphäre in der vollbesetzten Arena Oberhausen bei der Night of the Proms.
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Pop trifft Klassik, Klassik trifft Komik, Komik trifft die kulinarische, italienische Küche. Als Natalie Choquette das Bühnenrestaurant betritt, spürt man die Erleichterung in ihren Lachfalten. Durch ihr eingegipstes Bein an den Stuhl gefesselt, beschwert sie sich im glockenhellen Sopran über das Krankenhausessen, froh nun endlich in einem richtigen Speiselokal zu sitzen. Die Speisekarte wird vorgesungen, bis sie sich für Pasta und Rotwein entscheidet. No mangiare, no cantare! „Nessum Dorma“ singt sie daraufhin nicht nur, sie gurgelt das Grande Finale mit Rotwein.

Die Night of the Proms freute sich in der Arena am ersten Advent, wie auch in den vergangenen Jahren über ein ausverkauftes Haus. Über 80 Musiker überraschten und brillierten, als die klassische Musik mit aktueller und nicht mehr brandaktueller Popmusik gekoppelt wurde. So sang der Chor Fine Fleur Lewis Capaldis „Someone you loved“ und das Show-Orchester, das Antwerp Philharmonic Orchestra unter der Leitung der brasilianischen Maestra Alexandra Arrieche, untermalte Justin Timberlakes „Cry me a river“ mit Musik von Johann Sebastian Bach. Jenes Ensemble performte ebenfalls „Oh Fortuna“, „Schwanensee“ sowie den Bolero von Ravel, der von der Tanzgruppe „Let’s go Urban“ begleitet wurde.

Hooters, Alan Parsons, Earth, Wind & Fire Project, Leslie Clio

Auch die Pop-Prominenz durfte erneut die Erfahrung machen, wie selbstgeschriebene Klänge im Orchester-Sound zu hören sind. Newcomerin und Jury-Mitglied beim Eurovision-Song-Contest Leslie Clio performte unter Anderem ihren Radio-Hit „Couldn’t get less“. Von ihr zwar nicht geschrieben, aber wunderbar gesungen wurde von ihr „Time after Time“, gemeinsam mit den Hooters. Keyboarder Rob Hymann komponierte jenen Hit einst für Cindy Lauper, bot aber mit Bandkollege Eric Bazilian ebenfalls eigene Songs wie „500 Miles“ oder „Johnny B“.
Die Zuschauer standen, doch für die große Partystimmung spielte das Schlagzeug noch nicht schnell genug. Das Al McKay Earth, Wind & Fire Project änderte dies. Gemeinsam mit Gründungsmitglied McKay coverten Tim Owens, DeVerve Duckett und Claude Woods zwei Hits der Erfolgsband. Unverständlich, warum ihr Auftritt derart kurzgeschnitten wurde, schließlich riss nichts die Zuschauer vergleichbar aus den Sitzen, wie „September“. Länger spielen durfte Produzent und Stargast Alan Parsons, der sich zwar am wenigsten bewegte, durch seine Darbietungen von „Eye in the sky“ oder „Don’t answer me“ den lautesten Beifall des Abends einheimste. Er arbeitete nicht nur mit den Beatles und Pink Floyd zusammen, sondern produzierte auch die Hymne der Night oft the Proms.

Rückkehr Ende November 2020

„Music“ von John Miles, der, obwohl er im April geboren ist, von einigen Zuschauern ein Geburtstagsständchen erhielt, war wie auch in den Vorjahren das Highlight des Abends. Der Mann der ersten Stunden, wird mit seiner „Night oft he Proms“ am 29. Novemer 2020 nach Oberhausen zurückkehren. Vermutlich wird diese Show ebenfalls schon dann ausverkauft sein, bevor überhaupt feststeht, welche Künstler auftreten werden. Vermutlich werden all diese Künstler am Ende des Abends gemeinsam die Musik und ihre Vorzüge feiern. Nach über drei Stunden Klassik-Pop Party sangen alle gemeinsam „All You Need is Love“.
von Nils Vorholt

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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