Charlie Hebdo. Die Freiheit der Kunst
Neue Ausstellung in der Ludwiggalerie

Vor zehn Jahren erschütterte der Anschlag auf die Karikaturisten des Satiremagazins Charlie Hepdo in Paris die Welt. Logo: free-charlie.de
  • Vor zehn Jahren erschütterte der Anschlag auf die Karikaturisten des Satiremagazins Charlie Hepdo in Paris die Welt. Logo: free-charlie.de
  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Der terroristische Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo am 7. Januar 2015 löste weltweite Bestürzung aus. Mit dem Ausspruch „Je suis Charlie“ nahmen Menschen in ganz Europa an Solidaritätsbekundungen für die Verstorbenen teil. Bis heute beeinflusst dieses schreckliche Ereignis die Arbeit von vielen Zeichnerinnen und Zeichnern nachhaltig. Fragen zur Kunst- und Meinungsfreiheit, zur künstlerischen Zensur und zu unseren Grundrechten werden in Folge auf das Attentat aufgeworfen.

Den zehnten Jahrestag des Anschlags nimmt die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen gemeinsam mit dem Wilhelm Busch Museum Hannover, dem Caricatura Museum Frankfurt, der Caricatura Galerie Kassel, dem schauraum: comic + cartoon Dortmund und der Verein Cartoonlobby zum Anlass, ein Zeichen zu setzen. Mit der Präsentation ausgewählter Werke zeitgenössischer Karikaturistinnen gedenken wir den Betroffenen und solidarisieren uns mit ihrem Schaffen.

Über die Schau hinaus ist der Diskurs zur Freiheit der Kunst unser Ziel. Die Karikatur als Kunstform hält der Gesellschaft bereits seit Jahrhunderten einen Spiegel vor, übt Kritik und sägt am Stuhl der Autoritären. So hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die demokratischen Gesellschaften Europas von den Zwängen der Zensur befreit haben. Vor dem Hintergrund des Rechtsrucks in Deutschland und seinen Nachbarländern steht kritische Kunst heute wieder im Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit, Politik und gesellschaftlichem Konsens. Was darf Kunst – und was muss sie dringend? Wir laden ein zum Diskutieren und Reflektieren.

Die Free Charlie!-Kampagne der Giordano-Bruno-Stiftung tritt für die Abschaffung des
§ 166 StGB, des sogenannten „Gotteslästerungsparagrafen“, ein, nach dessen Wortlaut die Überlebenden der Charlie Hebdo-Redaktion in Deutschland hätten verurteilt werden können. Die Petition wird von zahlreichen bekannten Zeichnern unterstützt.

Spott sei Dank!

Ricarda Hinz, Filmemacherin und Kuratorin des Satirefensters Spott sei Dank! und Michael Schmidt-Salomon, Philosoph, Autor und Mitbegründer der Giordano-Bruno-Stiftung versammeln in Free Charlie! Satire kann man nicht töten religionskritische Zeichnungen und Textbeiträge deutscher Karikaturisten, die sich mit dem Attentat, dem Paragrafen 166 und dem Karikaturenstreit von 2006 auseinandersetzen. Der gleichnamige Film beleuchtet die Hintergründe zur Rechtsgrundlage des Paragrafen und kommentiert das Verhältnis von Satire zu Religion, Politik und Geschichte. Gemäß dem Titel fordern sie die Befreiung der Satire – auch auf gesetzlicher Ebene.

Weitere Ausstellungen

Ab dem 26. Januar ist im Großen Schloss mit Ach was. LORIOT – Künstler, Kritiker und Karikaturist das künstlerische Schaffen des bedeutenden Humoristen zu sehen. Im Kleinen Schloss zeigt die Ausstellung Aus der Rolle gefallen. Deutsche Comiczeichnerinnen im Blick bis zum 2. Februar fünf weibliche Positionen in der Bilderzählung.

Autor:

Lokalkompass Oberhausen aus Oberhausen

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