Mittelalterliches Geläut
Wenn am Barbaratag am kommenden Sonntag der neue Hausherr der Propstei St. Clemens, Pfarrer und Propst Hans-Thomas Patek ab 17 Uhr von Bischof Franz-Josef Overbeck in sein Amt eingeführt wird, dann wird auch das Geläut der St. Clemenskirche weithin zu hören sein.
Wie die Heimatforscher Willi Mattler und Monika Elm heraus gefunden haben, hängen im Glockenstuhl der Kirche an der Klosterstraße in dem Sechsfachgeläut zwei der vermutlich ältesten Glocken im gesamten Essener Bistum: Die Marienglocken. Die eine Glocke ist 1495, die andere 1553 gegossen worden.
Angeschafft worden waren die beiden Glocken von Zisterzienserinnen, deren Klosterkirche das damals bestehende Gotteshaus ab dem Jahr 1255 war. Die Nonnen waren es auch, die die Glocken der Mutter Gottes weihen ließen.
Als im Zuge der Verstaatlichung des Klosters im Jahr 1809 das Kloster aufgelöst worden war, sind die Glocken zunächst vom Fiskus konfisziert und dann zur Versteigerung frei gegeben worden. Ein Bürger Namens Ortmann bekam den Zuschlag. Er zahlte für die Marienglocken den Betrag von 110 Reichstalern. Er hat das Geläut der Clemenskirche geschenkt und somit sind diese beiden Glocken der Pfarrgemeinde erhalten geblieben.
Die spätere Klassifizierung in Gruppe „D“ schützte die Glocken außerdem vor der Zerstörung während der beiden Weltkriege und somit sind sie noch heute wichtiger Bestandteil des gesamten Läutwerks in St. Clemens.
Seit 1988 ist das Geläut komplett: Neben den beiden Marienglocken hängen im Glockenstuhl die Joseph-Glocke aus dem Jahr 1974 sowie die drei im Mai 1988 geweihten Friedens-, St. Clemens und Don-Bosco-Glocke.
Die Marienglocke aus dem Jahr 1553 stammt übrigens vom Dortmunder Glockengießer Clas Potgieter, der im Mittelalter den Erkenntnissen nach als Meister seiner Zunft galt.
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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