Mein Baby gehört zu mir

Foto: Stage Entertainment

Ende der 1980er Jahren sind sie zuhauf ins Kino gerannt: Vor allem junge Mädels, die im - vermutlich ersten Ferienclub mit Animation, bei „Kellermans“ - die Romanze um Tanzlehrer Johnny und sein“Baby“ hautnah mit erleben wollten.
Jetzt kommt der damalige Straßenfeger, der seit einiger Zeit auch auf der Bühne für volle Häuser sorgt, nach Oberhausen. Die Proben laufen jetzt auf Hochtouren, denn bis zur Premiere am 19. Oktober, sind es nur noch wenige Wochen. Dániel Rákász (Johnny) und Jenny Bach (Baby) haben bereits einen Eindruck ihres Könnens unter Beweis gestellt .
Knapp 25 Jahre ist es her, dass der Film „Dirty Dancing“ mit Patrick Swayze als Johnny und Jennifer Grey in der Rolle der „Baby“ Premiere feierte. 17 Jahre später, genauer am 1. November 2004, war die Liebesromanze erstmals weltweit im australischen Sydney auf der Bühne zu sehen.
Seit dem hat „Dirty Dancing“ ein Millionenpublikum weltweit verzaubert. Selbst Männer, die entweder ins Kino oder ins Theater von ihren jeweiligen Frauen „mitgeschleift“ worden sind, können durchaus zugeben: „Ja, das ist schon toll“. Und jetzt kommt eben diese Romanze nach Oberhausen. Am 19. Oktober feiert „Dirty Dancing“ auf der Bühne des Metronom-Theaters Premiere.
Dániel Rákàsz, der schon in Berlin als „Johnny“ auf der Bühne stand, ist für Oberhausener Musical-Fans möglicherweise kein Unbekannter. Er tanzte als Ensemble-Mitglied bei „Tanz der Vampire“ und er freut sich riesig, wieder im „Pott“ zu sein: „Ich möchte, dass ganz Oberhausen pink wird“, sagt er und meint es auch so. Die Schauwerbetafeln zum Musical sind ja auch unübersehbar: Weiße Schrift auf himbeerfarbenem Grund.
Und auch die Darstellerin der „Baby“, Jenny Bach, freut sich, in Oberhausen spielen zu können. Die 23-Jährige ist gebürtig aus Waltrop, kann somit zumindest für die nächsten Monate in der Nähe ihrer Familie und Freunde leben.
Beiden scheinen ihre jeweiligen Rollen auf den Leib geschneidert zu sein. Daniel (Johnny), gebürtiger Ungar, ist extrovertiert, hat Raumpräsenz. Jenny verkörpert das, was „Baby“ ausmacht - Verletzlichkeit. Dennoch steckt sie voller Energie. Es ist jetzt schon zu spüren, dass sie in der Rolle der Frances „Baby“ Houseman ausziehen wird, die Welt zu verbessern.Auch für sie ist der Charakter der „Baby“ nichts Neues; sie hat ihn ebenfalls in Berlin im Theater am Potsdamer Platz gespielt.
Für Produzentin und Autorin Eleanor Bergstein sind Daniel Rákász und Jenny Bach die Idealbesetzung der Hauptrollen. „Es waren meine Wunschkandidaten. Schon nach Ende der Spielzeit in Berlin habe ich mir gewünscht, dass beide noch einmal in die Rollen von Johnny und Baby schlüpfen.“
Das hat ja dann auch gut geklappt. Obwohl Bergstein erzählt, dass sich mehr als 2000 Schauspieler und Schauspielerinnen für die Oberhausener Produktion vorgestellt hatten. Für Stage-Geschäftsführer Johannes Mock-O´Hara hat das Musical „Dirty Dancing“ ganz besonderen Einfluss auf die Entwicklung des Musiktheaters: „Noch vor 20 Jahren waren Musicals eher schmal. Zu „Dirty Dancing“ aber gingen schließlich Leute ins Theater, die wir vorher nicht erreicht haben. Es ist ein breites Musical, denn es hat Fans in allen Altersklassen - von ganz jung bis ganz alt.“ Auch vom Standort Oberhausen verspricht sich Mock O´Hara einiges: „Das Theater hat ein riesiges Einzugsgebiet.“
TMO-Chef Burkhard Koch hat ebenfalls besondere Erwartungen an „Dirty Dancing“. Er hofft, damit den Tourismus noch besser ankurbeln zu können: „Circa 55 Millionen Euro Nebenerwerb neben den Ticketverkäufen haben wir durch das Metronom-Theater jährlich“, freut sich der Tourismus-Experte und auch die Übernachtungszahlen seien in der Stadt überdurchschnittlich nach oben gegangen. Sicher sei das nicht nur ein Verdienst der Oberhausener Musical-Bühne allein. Aber das Zusammenspiel zwischen Einkaufsparadies, Gasometer, Schloss Oberhausen und eben dem Metronom-Theater habe zu dieser Positiventwicklung entscheidend beigetragen.
„Dirty Dancing“ ist Kult - zumindest für die, die damals, 1987, im Alter von „Baby“, also so um die 16 bis 22 Jahre alt waren. Und nach Angaben von Stage Entertainment gilt der Streifen als einer der beliebtesten Filme aller Zeiten. Der Soundtrack verkaufte sich seither 44 Millionen Mal. Jetzt ist er im Theater zu hören. Der Vorverkauf hat begonnen.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.