Musiktherapeutin arbeitet mit Frühgeborenen und deren Elten im EKO
Leise Musik für Frühchen

Silke Beyermann mit ihrem Monochord.   Foto: EKO
  • Silke Beyermann mit ihrem Monochord. Foto: EKO
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Silke Beyermann ist ausgebildete Musiktherapeutin. Am Evangelischen Krankenhaus (EKO.) ist ihr Arbeitsplatz die Kinderintensivstation, wo unter anderem Frühgeborene betreut werden. Mithilfe eines so genannten Monochords, einem besonderen Musikinstrument, hilft die Expertin den Winzlingen und deren Eltern sich zu entspannen. Dazu summt Silke Beyermann auch eine leise Melodie.

Die Musikthearpeutin spielt für Brigitte und ihre Tochter Marie. Das Mädchen musste in der 24. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden. Für Eltern und Kind ein traumatisches Ereignis. Doch Silke Beyermann hilft dabei, dieses Erlebnis zu verarbeiten. „Ich möchte den Eltern dabei helfen, ihr Ohnmachtsgefühl sowie ihre Sorgen und Ängste in positive Gedanken und Gefühle umzuwandeln“, erklärt sie. Familien erlebten gerade in der aktuellen Zeit eine doppelte Belastung, hervorgerufen durch das Geburtstrauma und die besonderen Schutzmaßnahmen durch Corona. Die Musiktherapie schaffe dabei für die Eltern und das zu frühgeborene Kind eine besondere Atmosphäre, um Kraft zu tanken. Alle zwei Wochen musiziere sie für die Kleinsten im Inkubator oder für Eltern und Kind.
Marie „känguruht". Das heißt, sie liegt unter einer wärmende Decke auf der Brust ihrer Mutter. „Die Musik unterstützt einen regelmäßigen Herzschlag und damit einen stabilen Sauerstoffgehalt im Blut des Kindes“, erklärt Dr. Hassan Issa, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche. „Wir fördern die engen familiären Kontakte, um das Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit der Familie zu stärken“.

Baby entspannt

Die Monitore an denen Marie weiterhin angeschlossen ist, zeigen deutlich, dass sich das Baby entspannt, was sich positiv auf die Gewichtszunahme und die kognitive Entwicklung des Kindes auswirkt, wie Dr. Issa bestätigt: "Je entspannter das Kind, umso eher nimmt es an Gewicht zu."
"Und über das Summen können die Eltern für ihr Kind, aber auch für sich selbst etwas Gutes tun“, ergänzt Silke Beyermann. Das Summen gebe Eltern in der für sie ungewissen Zeit Halt. Gleichzeitig erlebe das Kind ein besonderes Gefühl der Wärme und Geborgenheit. „Und das Schöne ist, Eltern können auch zuhause weiter summen."

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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