In der Ludwig Galerie eröffnete am Sonntag die neue Ausstellung "British Pop Art"
Kunst aus dem Alltag
Die Kunstrichtung "Pop Art" wird gemeinhin mit den USA verbunden. Doch es war Großbritannien, wo die ersten Werke entstanden sind und der Name geprägt worden ist. Ab Sonntag, 27. Januar, zeigt die Ludwig Galerie an der Konrad-Adenauer-Allee 46 eine Auswahl aus der Sammlung Heinz Beck, die den Titel "Britsh Pop Art - Meisterwerke massenhaft" trägt.
VON KARIN DUBBERT
Dr. Christine Vogt, Direktorin des Museums und Kuratorin der Ausstellung, wird ganz euphorisch, wenn sie über die einzelnen Exponate spricht. Zumal es die britsche Pop Art seit ihrer Entstehung erst zwei Mal in ein deutsches Museum geschafft hat. Das erste Mal 1976 in den Kunstverein Hamburg, das zweite Mal 2017 ins Kunstmuseum Wolfsburg.
Wie Dr. Vogt ausführt, entstand die "British Pop Art" schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs in London, denn große Umwälzungen prägten die zerbombte Metropole. Der Wunsch der Bevölkerung nach Farbe, Bildern und bildender Kunst war groß, Arbeiterkinder konnten auf einmal zur Universität, Kunst und Bildung war nicht mehr nur elitären Kreisen vorbehalten. Die "Independent Group", eine Vereinigung englischer Künstler, Architekten, Bildhauer und Kunstkritiker, die 1952 am Institute of Contemporary Arts in London gegründet wurde, wollte den Kunstbegriff unter Einbeziehung von Werbung neu definieren und auch massentauglich machen. Mitglieder dieses Kollektives waren unter anderem Lawrence Alloway, Alison und Peter Smithson, Richard Hamilton, der auch als Vater der Pop-Art gilt, Eduardo Paolozzi und Reyner Banham. Verschiedene Werke dieser Künstler sind in der Ludwig Galerie zu sehen.
Geprägt wird die britische Pop Art hauptsächlich von Collagen. Die Motive finden sich im täglichen Leben wieder. "Diese Collagen sind sozusagen Alltagskunst, die in unser aller Alltag wandert", so Kuratorin Vogt.
Doch auch Plattencover, wie das berühmte Sgt. Peppers oder das Cover des Weißen Albums der Beatles fallen unter den Oberbegriff British Pop Art. Das eine, Sgt. Peppers, gestaltet von Peter Blake, das Andere, das Weiße, gestaltet von Richard Hamilton, sind beide Herzstücke der Ausstellung. Weitere Bereiche der Ausstellung widmen sich den Schwerpunkten "Stars und Sternchen", Neue Freizügigkeit, Technik, News und Autos.
Insgesamt sind rund 130 Grafiken aus der Sammlung Beck in der Ludwig Galerie zu sehen.
Zugänglich ist die Ausstellung ab Sonntag, 27. Januar, zu den Öffnungszeiten, dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr. Die Ausstellung endet am 12. Mai.
"Sound Walk"
Der so genannte "Sound Walk" gibt die Richtung des Ausstellungsrundganges an. 22 Songs stammen von britischen Interpreten, fünf von amerikanischen.
Jeder Song ist einem bestimmten Kunstwerk in der Ausstellung zugewiesen, denn der jeweilige Song nimmt musikalisch und textlich Bezug auf das bestimmte Kunstwerk. Gespielt werden unter anderem Songs von "The Beatles", den Rolling Stones, Queen, David Bowie und Pink Floyd.
Die Kopfhörer können in Verbindung mit dem Museumseintritt kostenlos dazu ausgeliehen werden.
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
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