Kreatives Kunsthandwerk aus Schmachtendorf
„Ich möchte die Gelegenheit nutzen und meinen Lebensgefährten Anton Süselbeck aus Schmachtendorf vorstellen, der sich Zeit seines Lebens künstlerisch betätigt...“- diese und weitere interessante Zeilen erhielt die Kulturredaktion des WA kürzlich von Brigitte Donnerstag, einer engagierten Dame aus Schmachtendorf. Gesagt getan- auf ging´s in den Oberhausener Norden.
Angekommen in einer der typischen Zechensiedlungen, ist das kreative Häuschen nicht zu verfehlen. Das aus Fliesenresten hergestellte Schmachtendorfer Wappen trohnt an der rechten Hausfassade. Der gute Wächter „Florian“ bewacht und beschützt ebenfalls das Haus des 79-jährigen Anton Süselbeck. „Florian ist nach dem Vorbild der Moai (Steinstatuen auf den Osterinseln) enstanden“, erklärt mir der rüstige Senior. „Ihn und drei weitere Moa-Figuren habe ich aus Baumstämmen gefertigt. Diese erwerbe ich aus dem naheliegenenden Forst und bearbeite sie nach meinen Vorstellungen zunächst mit einer Kettensäge. Anschließend folgt der Feinschliff. Jede Figur bringt jeweils zwischen sechs und acht Zentner auf die Waage und besteht aus unterschiedlichen Holzarten."
Zahlreiche Werke zieren den Garten des kreativen Handwerkers
Wir gehen weiter in seinen Garten, vorbei an zahlreichen weiteren „Schätzchen“ die der 79-Jährige in der Vergangenheit geschaffen hat. Auch einige Buddhas stehen, ein wenig von Efeu bewachsen, im Außenbereich. „Ich finde Buddhas einfach klasse, deshalb hat mir Anton zwei Stück gehandwerkert“, freut sich die Lebensgefährtin und Tippgeberin.
Hinten, in einer Ecke des Gartens, hat sich der kreative Kopf des Hauses eine kleine Arbeitsfläche eingerichtet. Abgedichtet unter einem Plastikvorhang arbeitet Anton Süselbeck an einer lebensgroßen Figur aus Ytong Bausteinen, die er sich aus dem Baumarkt besorgt. „Meine Werke entstehen meist spontan. Wenn ich etwas sehe, will ich es nachbauen und ausprobieren. Auf diese Weise habe ich mir auch sämtliche Techniken selbst beigebracht. Diese Ytong-Figur beispielsweise, habe ich aus mehreren Elementen zusammengeklebt. Anschließend wird sie mit einer Schleifmaschine oder mit Hammer und Meisel bearbeitet“, erklärt der Hobbytüftler. „Ich würde mich niemals als Künstler bezeichnen, da ich mir alles selbst beigebracht habe. Deshalb muss ich auch unglaublich viel ausarbeiten und korrigieren.Aber das macht mir Spaß und ich sage immer: ,Menschenfett muss dran, sonst wird dat nix.‘“, lacht er.
Nicht nur die Bildhauerei findet Süselbeck interessant, auch das Malen oder Erarbeiten diverser Tiffanygegenstände reizt ihn
Zeit seines Rentnerlebens hat Anton Süselbeck verschiedene kreative Phasen durchlebt. Neben der Bildhauerei widmet er sich auch der Malerei, dem erschaffen von Tiffanyfiguren und Lampen sowie dem bemalen von diversen Möbelstücken. Ein besonderes Stück ist die aus 2.300 Einzelteilen bestehende Tiffanylampe im Wohnzimmer des Pärchens. Oben, im ersten Stock, hat sich der Senior ein Fernsehzimmer eingerichtet. „Den großen Bauernschrank habe ich selbst bemalt." Auch diverse Kerzenhalter aus Treibgut und ein Tisch aus alten Holzrädern, hat der ehemalige Bergmann mit viel Fantasie erstellt.
Engagement für die Nepalhilfe
Neben dem kreativen Schaffen engagiert sich Anton Süselbeck für ein Projekt in Nepal. „Hier werden Waisenkinder unterstützt und wir können jede Spende gebrauchen“, erklärt er. Von seinen Reisen nach Südasien hat er viel Inspiration mitgenommen. „Gerne würde ich dieses Land erneut bereisen, wer weiß ob mir das nochmal gelingt“, träumt der Senior.
Weitere Informationen, auch wie den Waisenkindern in Nepal geholfen werden kann, gibt es hier .
Autor:Daniela Neumann aus Oberhausen |
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