Im Musical Sister Act: „Am Sonntag bin ich Monsignore“

Dass er Schauspieler werden will, wusste Dirk Weiler immer, mit 16 Jahren begann er zudem zu tanzen: Kein Wunder, dass er auf diesem Weg zum Studiengang Musical an der Folkwang Universität fand. Zurzeit steht er im Musical „Sister Act“ Abend für Abend auf der Bühne - und wohnt wieder in Essen...

„Wenn man im Ruhrgebiet arbeitet, dann muss man in Essen wohnen“, findet Dirk Weiler. Er fühlt sich zwischen Baldeneysee und Borbeck pudelwohl. Nach seinem Studium blieb der gebürtige Saarländer - mit Betonung auf Land - zunächst in Essen. „Ich habe meine Tanzausbildung fortgesetzt und gehörte zu den ersten, die auf Zollverein getanzt haben“, erinnert er sich gern. Lichtblau hieß das Tanz-Projekt damals. „Wir haben noch Kohle rausgescheppt, Sägespäne ausgelegt und einfach getanzt.“ Acht Jahre blieb er in Essen, dann rief die große weite Welt.

Riesen-Chance New York

„New York hat mich genommen, das war eine Riesen-Chance, meine Ausbildung zu vervollkommnen.“ Also ging Dirk Weiler zum Big Apple. „Für ein Jahr!“, grinst er. Am Ende blieb er zehn Jahre lang in den USA, machte alles, was man mit Künstlervisum dort machen kann. „Wenn man keine Green Card hat, dann darf man am Broadway leider nicht spielen“, erklärt der Rüttenscheider. Und wie schwer die zu bekommen ist, ist bekannt.

Domfestspiele in Gandersheim

Die Domfestspiele zu Bad Gandersheim lockten den sympathischen Künstler, der seinen Kollegen umsonst Stepptanz beibringt, zurück nach Deutschland. „Nach dem Engagement zog ich - natürlich - nach Berlin“, berichtet er. Doch dann kam „Wicked“ in Oberhausen. „Ich dachte: Großartig! Dann ziehe ich wieder nach Essen, da wohnen viele Freunde...“

"Eine Show, die knallt!"

Inzwischen ist es die himmlische Show „Sister Act“, in der er in wechselnden Rollen - als „Monsignore“ und als „Joey“ - auf der Bühne des Metronom-Theaters am Centro steht. „Das ist eine Show, die Pep hat und einfach knallt! Sie hat gute Musik, eine sensible, ehrliche Geschichte, aus der jeder etwas mitnehmen kann“, fasst Weiler zusammen. Welche seiner Rollen er lieber spielt, kann er gar nicht sagen. „Der „Monsignore“ ist eine charmante, ehrliche Schauspiel-Rolle. Die Aufgabe ist es, bei allem Humor und aller Spritzigkeit, die Ehrlichkeit zu finden, weil er auch Funktionsträger ist“, erklärt der Musical-Darsteller. „Und beim Joey stecke ich im Fatsuit, das bin dann ja gar nicht ich. Also muss ich mich ganz anders bewegen, es ist eine sehr überspitzte Rolle. Und natürlich geht‘s da auch um die Gesangsnummern.“

Mit Leib und Seele Musical-Darsteller

Die Freude, die Dirk Weiler ausstrahlt, wenn er seinen Beruf ausübt, kommt in jedem Fall rüber, er steht mit Leib und Seele auf der Bühne.
In „Sister Act“ kann man ihn noch bis Ende April erleben, dann warten neue Aufgaben auf ihn. „Die Verträge sind noch nicht unterschrieben, aber es ist eine meiner Traumrollen dabei“, verrät er geheimnisvoll und fügt hinzu, dass er unheimlich gern mal in „Sweeny Todd“ mitspielen würde. Da er seine Wohnung in Essen behält, bleibt zu hoffen, dass man den vielseitigen Künstler dann demnächst in der Nähe noch in anderen Rollen erleben kann. Der Stadtspiegel wird berichten...

Das Musical:
- „Sister Act“ erzählt die Geschichte der Nachtclubsängerin Deloris van Cartier. Als diese Zeugin eines Mordes wird, versteckt die Polizei sie als Kronzeugin in einem Kloster. Dort übernimmt sie höchst erfolgreich die Leitung des zunächst „verstimmten“ Kirchenchors. Als ihre Tarnung auffliegt, zeigt sich, was wahre Schwesternliebe ist: Die Nonnen beweisen, dass sie viel mehr sind als nur fromme Betschwestern...

- Die Musik des Musicals stammt aus der Feder von Alan Menken, ist also eine andere als die im gleichnamigen Film.

- Im Metronom-Theater am Centro

- Karten gibt es unter Telefon 0201/8046060