Hochburg des Kinderkarnevals - Närrischer Lindwurm rollt durch Osterfeld

Hier geht es am Samstag rund!
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Wenn sich am Samstag, 18. Februar, um 15 Uhr der Osterfelder Kinderkarnevalszug in Bewegung setzt, liegt eine Tradition von 45 Jahren hinter ihm. Der Anfang war ziemlich steinig, wie Walter Paßgang, Urgestein des Oberhausener Karnevals, weiß.
Der erste Nachkriegs-Kinderkarnevalszug wurde am 4. Februar 1967 in Osterfeld gestartet. Vorausgegangen waren Querelen zwischen dem Hauptausschuss Groß-Oberhausener Karneval, der Alten Oberhausener Karnevalsgesellschaft (AOK) und der Großen Osterfelder Karnevalsgesellschaft (GOK).
Die Oberhausener hatten in der abgelaufenen Session 1965/1966 schlecht gewirtschaftet und waren finanziell nicht mehr in der Lage den Oberhausener Cityzug zu starten. Es gab somit einen Beschluss, zukünftig den Oberhausener Zug in Osterfeld durchzuführen. Osterfeld setzte alles in Bewegung, um den Zug durch die Straßen Osterfelds ziehen zu lassen.
Im Oktober des Jahres 1966 wurde mit kontroversen Anträgen der Beschluss jedoch wieder gekippt. Willi Metzen trat daraufhin in Oberhausen als Zugleiter zurück und die Osterfelder, durch die eigenen Vorbereitungen ermuntert, drehten kurzerhand den Spieß um und organisierten den ersten Kinderkarnevalszug. Die Emscher wollte man in Sachen Karnevalsumzüge nicht mehr überschreiten.
Als Vater des Kinderkarnevals in Osterfeld bleibt so der verstorbene Vorsitzende der GOK und Ritter des Eulenordens aus dem Jahr 1978 , Willi Metzen, in der ehrenden Erinnerung.
Siggi Röttgen war damals Präsident der GOK und im Gespann mit Willi Metzen immer bereit, jederzeit die närrische Klinge für Osterfeld mit allen zu kreuzen.
Im Jahr 1967 gab es dann auch die erste Kinderprinzenkürung mit 800 Kindern im vollbesetzten Kettelerhaus. Etwa 25.000 Menschen säumten beim Kinderkarnevalszug die Straßen in Osterfeld. Augenzeugen berichten, dass durch die Lautsprecher immer wieder zu hören war: „Osterfeld, Hochburg des Kinderkarnevals!“ Auf einem Schwanenwagen grüßte das Kinderprinzenpaar Klaus I. (Rhöse) und Prinzessin Ursula I. (Lehmhausen). Motivwagen zeigten das Hallenbad Osterfeld mit dem Titel: „Das Ei stinkt“. Eine Märchentante erzählte: „Ich sehe die Fertigstellung des Stadtwaldes Osterfeld“. Vieles, was den Kindern gefiel, war zu sehen. Schunkelnde Scheiche auf Wüstenschiffen. Der Stadtprinz war auf ein Kamel gestiegen. Verstärkt wurde der Kinderzug durch Abordnungen aus Duisburg, Hamborn, Bottrop und den Niederlanden
Durch die Auseinandersetzungen mit dem Hauptausschuss hatte die GOK natürlich auch finanzielle Sorgen bei der Ausrichtung des ersten Zuges.
Hier sprang den Organisatoren der GOK die Osterfelder Interessengemeinschaft – Vorgängerorganisation des Osterfelder Bürgerrings – zur Seite. Am Ende der Session konnte die GOK sogar mit einem kleinen Überschuss in die nächste Session starten.
Der Zugweg: Rheinische Straße-Bergstraße, Kettelerstraße, Vestischestraße, Bottroper Straße, Lilienthalstraße, Heinestraße, Westfälischestraße, Gildenstraße, Bottroper Straße.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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