Gedicht: Frau Holle

Frau Holle, schüttel deine Betten,
weil wir ihn hier so gerne hätten,
den Schnee aus deinem Oberbett,
er macht die Welt so rein und nett.

Du magst doch, wenn die Kinder bauen
den Schneemann mit der roten Rübe.
Im Ernst kannst du es doch nicht wollen,
dass unser Wetter bleibt so trübe.

Wenn ich durch Weihnachtsmärkte geh’,
seh’ ich nicht mal ein Häuflein Schnee,
dann zieht bei mir die Sehnsucht ein,
das kann doch so nicht richtig sein.

Und wenn sie auf den Tannen liegen,
die Flocken, um die Häuser fliegen,
wenn sie sich setzen auf die Hüte
und Vater ruft: „Du meine Güte!“

Der ganze Garten sei versunken,
die Koniferen fast ertrunken.
Dann rufen wir dir freudig zu:
„Frau Holle, mach’ dein Fenster zu!“

Tanja Herbst

Autor:

Edith Schülemann aus Oberhausen

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