Gedicht: Die Zeitung

Ich schlag die Zeitung auf
und mir wird schlecht,
von all dem Morden, Drohen Hassen.
Ich lese sie und frage: Ist es recht,
dass Eltern ihre Kinder so verlassen?

Ich schlag die Zeitung auf
und meine Seele weint,
ob all der fernen, kalten Toten.
Ich denke, wie war das gemeint,
steht in der Bibel nicht,
das Töten sei verboten?

Ich schlag die Zeitung auf
und finde keinen Trost,
denn selbst ein Fußballspiel
schließt mit Krawallen.
Und alle Menschen sind erbost,
wenn in der Welt
die Terrorbomben fallen.

Ich schlag die Zeitung auf,
kann kaum den Frust benennen,
dass sich auf jedem zweiten Blatt
schon wieder irgend welche Paare
trennen, schon wieder jemand
Brücken abgebrochen hat.

Ich schlag die Zeitung auf,
mich fasst das Grauen,
ein Amokläufer schoss die Schüler tot.
Und niemand kennt die Gründe,
die genauen, da schützte auch kein
Hinweis, kein Gebot.

Ich schlag die Zeitung zu,
schau sinnend in die Ferne,
und wünschte mir, ich wär
ein kleines Kind,
und meine Welt wär’n einzig
Sonne, Mond und Sterne,
und meine Eltern, die voll Liebe sind.

Tanja Herbst

Autor:

Edith Schülemann aus Oberhausen

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