Gedicht: Der Traum

In meinem Traum, es war in Hessen,
hat Goethe mit dem Kant gegessen.
Goethe sprach vom Dichter Reinhard,
als der Gernhardt in den Raum trat.

"Robert, wo bist du gewesen,
habe lange nichts gelesen.
Gönntest dir wohl etwas Ruh',
nach "Mein Körper weiß, was ich grad tu!"

Robert setzt' sich zu den beiden.
"Ach, ihr kennt das alte Leiden,
kann nicht Schluss und Ende finden,
suche alles zu ergründen!"

"Nach dem vierzehnten Sonett,
ging ich völlig morsch ins Bett.
Will es heut' erneut versuchen.
Kommt, wir essen Käsekuchen."

"Emmanuel, gib mir den Teller,
dann erzähl ich von Marcella,
traf sie gestern in Venedig,
war beglückt, sie ist noch ledig."

"Eine Frau, mit Geist und Güte,
witzig, spritzig von Gemüte!"
Später saßen sie beim Weine,
"Ach, sie hat so schöne Beine!"

Kant und Goethe, wie benommen:
"Wir sind wohl zu spät gekommen"
äußert Kant und forschte kecker.....

Doch - da klingelte mein Wecker!

Autor:

Edith Schülemann aus Oberhausen

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