Führungsprogramm über Zeche Sterkrade startet
Ein schlichter Drahtzaun umgibt das rote Fördergerüst samt Schachthalle über Schacht 1 der Zeche Sterkrade. Am Ostersonntag, 16. April, öffnet sich die schützende Absperrung und die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur beginnt mit ihrem Angebot von regelmäßigen, offenen Führungen über das Denkmal.
Zuvor hatte die Stiftung aufwändige Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, um das Denkmal zu sichern und zu bewahren. Neugierige Besucher haben nun jeden 1. und 3. Sonntag im Monat die Möglichkeit, das Denkmal, seine interessante Geschichte und Bedeutung sowie das frühere Leben der Arbeiter und ihrer Familien näher kennenzulernen.
Ein Rundgang um das Fördergerüst aus dem Jahr 1903 und durch die dreistöckige Schachthalle gibt ein Gefühl für die damaligen Dimensionen. Das Gebäude ist rund 20 Meter, das Fördergerüst knapp 40 Meter hoch. Schachthallen dienten dazu, das obere Ende des Schachts zu schützen, wo Material be- und entladen wurde und die Bergleute in die Förderkörbe stiegen, die sie in die Tiefe des Schachts brachten. Die Schachthalle in Sterkrade ist massiv aus Backstein gebaut. Mit ihrer historischen Fassadengestaltung aus Rundbögen, Gesimsen und Schlusssteinen erinnert sie ein wenig an die Malakofftürme der früheren Zeiten des Bergbaus.
Wer heute vor dem Denkmal steht, benötigt Phantasie, sich die Zeche in ihren aktiven Zeiten vorzustellen. Lediglich die Ausmaße lassen sich annähernd ausmachen. Wo einst lärmende Geschäftigkeit stattfand, ist heute eher Stille und Natur anzutreffen.
Zu Betriebszeiten wurde auf dem Bergwerk Sterkrade von 1904 bis 1933 Kohle gefördert. Als 1908 Schacht 2, heute Standort der benachbarten Gaspumpstation, in Betrieb genommen wurde, arbeiten 1642 Menschen auf der Zeche. Die Jahresproduktion an Kohle lag bei 446.000 Tonnen. 1933 wurde die Förderung eingestellt. Danach ordnete man Sterkrade der Zeche Osterfeld zu und Schacht 1 diente als Wetterschacht oder für Material- und Personenfahrten. Seit 2005 steht Schacht 1 unter Denkmalschutz.
Treffpunkt der kostenpflichtigen Führungen: von-Trotha-Straße, Fördergerüst Schacht 1.
Weitere Informationen unter www.industriedenkmal-stiftung.de oder Telefon 0231 – 93 11 22 33
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
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