Hansastraße ganztägig gesperrt
Elefantenskulptur wird unter Schwebebahngerüst gehängt
"Elevated Levitated Elephant", heißt die Plastik, die am Donnerstag, 8. Dezember, unters Schwebebahn-Gerüst über der Hansastraße gehängt wird - genauer am Fußgängerüberweg vom Hauptbahnhof rüber zum LVR-Industriemuseum Zentrum Altenberg. Aus diesem Grund wird die Hansastraße zwischen Concordia- und Rhenaniastraße von morgens 6 bis abends 22 Uhr gesperrt werden. Der Park and Ride-Parkplatz kann jedoch von der Concordiastraße aus erreicht werden. Das teilt die Stadt mit.
Schöpfer der Plastik ist der Oberhausener Kommunikationsdesigner und Bildhauer Jörg Mazur, der schon seit geraumer Zeit an diesem Projekt arbeitet und das mithilfe der Oberhausen Crowd der evo verwirklicht werden konnte. Mit dieser Idee ist es Mazur gelungen, den Bogen zwischen der Wuppertaler Schwebebahn und Oberhausen zu spannen - denn die vier Stahlbögen am Hinterausgang des Hauptbahnhofes, die sich über die Hansastraße spannen, sind Tragegerüste der Schwebebahn.
Und der Elefant? Tuffi hieß das Rüsseltier, das am 21. Juli 1950 aus der Schwebebahn in die Wupper sprang. Doch wie kam das Tier in die Schwebebahn? Tuffi gehörte zur Elefantengruppe des Zirkus Althoff. Direktor und Eigentümer des Zirkusses, Franz Althoff, war damals auf Promotion-Tour unterwegs und hatte die vier Jahre alte Elefantenkuh als Werbeträger mit dabei. Anderen Medien zufolge hatte Tuffi vor nichts und niemandem Angst. Schon mehrfach war sie in Straßenbahnen unterwegs gewesen, hatte in Duisburg eine Hafenrundfahrt bravourös gemeistert und da glaubte Althoff es sei eine gute Idee, mit Tuffi in der Wuppertaler Schwebebahn Werbung für seinen Zirkus zu machen. Das Ende ist bekannt. Irgendwie hatte der Dickhäuter keine Lust auf luftige Fahrt, suchte kurzerhand den Ausgang - und landete in der Wupper. Zum Glück ist der jungen Elefantendame nichts wesentliches passiert, denn sie hatte noch ein langes Leben. Gestorben ist sie im Alter von 43 Jahren1989 in Paris.
Bleibender Eindruck in Oberhausen
Was vermutlich nur wenige wissen ist, dass Tuffi auch bleibenden Eindruck in Oberhausen hinterlassen hat. Denn auch hier war der Elefant zu Werbezwecken eingesetzt, besuchte in diesem Zusammenhang den damaligen Oberbürgermeister Otto Aschmann in seinem Büro im zweiten Stock des Rathauses an der (heutigen) Schwartzstraße. Doch wie Elefanten so sind, dachte Tuffi, die Blumen seien etwas zu futtern und fraß zunächst die florale Deko, bevor sie sich auf dem Teppich in der Stadtkanzlei erleichterte. Passiert. Zirkusdirektor Franz Althoff, so ist es überliefert, kam für alle Schäden, die seine Tuffi anrichtete, auf.
Und noch eine Randnotiz: Vielen mag die Milchtüte "Tuffi" ein Begriff sein. Die ehemaligen Milchwerke Köln-Wuppertal vertrieben ab Ende der 1950er-Jahre ihre Milchprodukte in Anlehnung an die Elefantenkuh unter dem Markennamen Tuffi. Heute werden die Milcherzeugnisse unter diesem Namen von einem anderen Werk vertrieben.
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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