Ein Hauch von Hollywood in der Oberhausener Lichtburg

Schauspieler Sebastian Koch und Regisseur und Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck im Gespräch mit Petra Rockenfeller, Betreiberin der Lichtburg Oberhausen(v. l. n. r.).       Foto: Christian Schaffeld
  • Schauspieler Sebastian Koch und Regisseur und Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck im Gespräch mit Petra Rockenfeller, Betreiberin der Lichtburg Oberhausen(v. l. n. r.). Foto: Christian Schaffeld
  • hochgeladen von Christian Schaffeld

Die Lichtburg in Oberhausen wurde am Donnerstag Schauplatz für das ganz große Kino. Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck und Schauspieler Sebastian Koch stellten im Rahmen iherer Kinotour den 110 Besuchern ihren neuen Film "Werk ohne Autor" persönlich vor. Im Jahr 2006 arbeiteten die Beiden für "Das Leben der Anderen" schon einmal erfolgreich zusammen.

Es ist 18.30 Uhr und die letzten Gäste strömen in den Kinosaal um den neuen Film von Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck zu sehen. Das 189 Minuten lange "Werk ohne Autor", das in der NS-Zeit spielt und den Weg in die DDR begleitet, beschäftigt sich mit dem Leben des Künstlers Kurt Barnert.

Polit-Drama beginnt im Jahr 1937

Das Polit-Drama beginnt im Jahr 1937 in einem Museum in Dresden. Der fünfjährige Kurt besucht mit seiner Tante Elisabeth, zu der er ein sehr inniges Verhältnis pflegt, eine Kunstausstellung und entdeckt hier seine Leidenschaft für die Malerei. Wenig später wird seine geliebte Tante jedoch aufgrund einer angeblichen Schizophrenie in eine Psychatrie eingewiesen und von den Nazis vergast.

Symbolfigur für eine ganze Generation

Kurt steht als Symbolfigur für eine ganze Generation, die mit viel Schmerz in einem zerütteten Deutschland aufgewachsen ist. Auch wenn viele Geschehnisse an das Leben des Künstlers Gerhard Richter angelegt sind legt Regisseur Henckel von Donnermarck großen Wert darauf, dass es sich dabei um keine Biographie des Kölner Künstler handelt. Er selbst lehnt es bislang ab den Film zu schauen.

"Ich finde es schade, dass er den Film nicht sehen will"

Regisseur und Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck

Doch da der Film erst seit dem 3. Oktober in den deutschen Kinos läuft, bleibt auch Gerhard Richter noch Zeit den Film zu schauen.

Nicht die Biographie Gerhard Richters

Tatsächlich erinnert nämlich vieles an die Geschichte Richters, so ist auch er durch seine Tante zur Kunst gekommen und auch sie ist von den Nazis ermordet worden. Später lernt sowohl die fiktive Figur Kurt Barnert, als auch die Realperson Gerhard Richter beim Studieren an der Kunstakademie die Modestudentin Elli kennen. Kurze Zeit später werden die Zwei ein Paar. Doch Ellis Vater, der im Film Professor Carl Seeband heißt, ist die Beziehung der Beiden ein Dorn im Auge und unternimmt alles, um die Beiden auseinander zu bringen.
Wird er es schaffen? Wie geht die Geschichte weiter?

Das dunkle Geheimnis von Professor Seeband

Was Kurt nicht weiß: Ellis Vater und ihn verbindet ein dunkles Geheimnis. Während des NS-Regimes war Professor Seeband der Frauenarzt, der für die Nazis entschieden hat, welche Frauen ermordet werden. Er war es auch, der die Ermordung von Kurts Tante Elisabeth veranlasst hat. Ob Kurt das wirklich erfährt ließ Henckel von Donnersmarck in dem Film offen.
Während der Abspann im Kino noch läuft, sind der Regisseur und Sebastian Koch, der im Film Professor Seeband spielt, bereits im Kino eingetroffen und beantworten Fragen zum Film. Es gibt viel Lob vom Publikum, einige bedanken sich für das Werk. Auch Kinobetreiberin Petra Rockenfeller ist zufrieden:

"Das schönste was es gibt ist doch eine gute Geschichte auf einer großen Leinwand zu sehen."

Auch das Publikum lobt Rockenfeller. "Man hat gemerkt, dass die Menschen nicht eindimensional denken und sehr kinoaffin sind."

Autogramme und Selfies für die Fans

Abschließend werden noch geduldig Selfies gemacht und Autogramme geschrieben, was das Zeug hält. Danach verabschieden sich die Beiden und bedanken sich für die Gastfreundschaft in Oberhausen. Doch der Arbeitstag der Beiden ist längst nicht vorbei. In einem abgedunkelten Van geht es weiter nach Düsseldorf, wo sie am Abend einem weiteren Publikum "Werk ohne Autor" vorstellen.


Zu den Personen

Florian Henckel von Donnermarck ist am 2. Mai 1973 in Köln geboren und studierter Filmemacher. Seinen größten Erfolg erlangte er, als er im Jahr 2007 für "Das Leben der Anderen" den Oscar in der Kategorie bester fremdsprachiger Film gewann. Es folgten 2009 "The Tourist" mit Angelina Jolie und Johnny Depp in den Hauptrollen und 2018 "Werk ohne Autor" mit Sebastian Koch und Tom Schilling.

Sebastian Koch ist am 31. Mai 1962 in Karlsruhe geboren. Große Bekanntheit erlangte er unter anderem durch die Verkörperung von Georg Dreyman in "Das Leben der Anderen", aber auch durch die Rolle des Richard Oetker in "Tanz mit dem Teufel - die Entführung des Richard Oetker" mit Christoph Waltz. Darüber hinaus spielte er in "Bridge of Spies - Der Unterhändler" an der Seite von Tom Hanks, in "Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben" mit Bruce Willis und in der US-Fernsehserie "Homeland" mit.

Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

26 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.