„Ein bisserl Mary Patrick“ privat und immer im Musical "Sister Act"
Wenn Sonja Atlas als Schwester Mary Patrick die Bühne im Musical „Sister Act“ im Metronom-Theater am Centro rockt, dann fliegen ihr die Herzen des Publikums zu. Wenn man sie persönlich trifft, lernt man, dass das kein Trick ist, sondern auch im Wesen der Musical-Darstellerin liegt.
Die gebürtige Wienerin wohnt seit Probenstart in Essen, hat sich in Frintrop schon „ein bisserl“ eingelebt, aber job-bedingt bisher vor allem die Probebühne und die Bühne im Theater gesehen. „Ich finde die Zeche Zollverein total spannend. Da freue ich mich schon drauf, diesen kreativen Ort näher kennenzulernen“, erklärt die sympathische Sängerin, die dort schon für die Produktion eines Sister Act-Fernsehspots war..
"Die wird mal Schauspielerin!"
Schon als Kind wollte sie nur das eine: Auf die Bühne! „Ich habe immer gesungen, getanzt und alle unterhalten. Meine Eltern wussten schon früh: Die wird mal Schauspielerin!“, erzählt sie grinsend. Und so überraschte es niemanden, dass sie in ihrer Heimatstadt Musical studierte. „Die Ausbildung ist sehr wichtig“, erinnert sie sich. „Aber in den ersten Jahren auf der Bühne lernt man nochmal so viel dazu.“ In dieser Zeit spielte sie viel in Österreich - von Wien bis Klagenfurt.
Wien ist gemütlicher
„Nach Deutschland kam ich recht spät, ich glaube erst 2006“, rechnet Sonja Atlas nach - und will eigentlich nicht das Klischee vom fleißigen, pünktlichen Deutschen pflegen. „Aber in Wien ist schon alles ein bisschen gemütlicher, gemächlicher“, lächelt sie charmant und vergisst nicht, hinzuzufügen, dass die Wiener selbst in Österreich als „ganz eigener Schlag“ gelten.
Nicht mehr ganz so naiv
Die Schwester Mary Patrick spielt sie bereits in der dritten Produktion. „Und immer ist wieder etwas Neues hinzugekommen“, freut sie sich. In Oberhausen ist sie ein bisschen umsichtiger, nicht mehr ganz so naiv.. Mag sie diese Mary Patrick? „Viele behaupten, ich bin das ein bisserl“, lacht sie. „Schon in der ersten Audition haben wir gut zusammen funktioniert. So eine Rolle, die derart gut passt, passiert einem nur einmal im Leben.“ Und weil sie sich inzwischen richtig freigespielt hat, kann die umsichtige Mary Patrick noch mehr auf die Mitspieler auf der Bühne eingehen.
"Das Stück macht einfach Laune"
Wie gut das passt, davon können sich die Zuschauer Abend für Abend im Metronom-Theater überzeugen. „Das Stück macht einfach Laune“, ist Sonja Atlas sicher. „Wenn ich - manchmal - selbst im Publikum sitze, dann gehe ich jedes Mal wieder voll mit. Ich bin einfach gut unterhalten!“ So ist sie im Ruhrgebiet bestens angekommen. „Das Reisen gehört in meinem Beruf dazu und ich freue mich immer vorurteilsfrei auf neue Menschen, neue Umgebungen. Ich mag nicht alles über einen Kamm scheren.“ In Essen zu wohnen und in Oberhausen zu arbeiten: Das ist Ruhrgebiet pur!
Ruhrgebiet pur
Für die Zukunft ist Sonja Atlas glücklich gerüstet. Am Premierentag stellte ihr Lebensgefährte die Frage aller Fragen, der Hochzeitstermin steht noch nicht fest, aber „Zuhause“ ist neben Frintrop auf jeden Fall bei ihm in der Nähe von Ulm. „Man braucht so ein Nest“, ist sie sicher.Beruflich würde sich gern eines Tages die Miss Lavette aus dem Musical „Sweeney Todd“ spielen. Warum eigentlich nicht? „Ja, und ich würde unglaublich gern mal beim „Cirque du Soleil“ arbeiten, das liebe ich“, schwämt sie, guckt auf die hochgezogenen Augenbrauen des Gegenübers und lacht los: „Als Sängerin natürlich, nicht als Artistin!“ Ja, auch ihr Humor passt hierher, wie schön, dass sie in den nächsten Monaten noch die Schwester Mary Patrick in „Sister Act“ ist…
Das Musical:
- „Sister Act“ erzählt die Geschichte der Nachtclubsängerin Deloris van Cartier. Als diese Zeugin eines Mordes wird, versteckt die Polizei sie als Kronzeugin in einem Kloster. Dort übernimmt sie höchst erfolgreich die Leitung des zunächst „verstimmten“ Kirchenchors. Als ihre Tarnung auffliegt, zeigt sich, was wahre Schwesternliebe ist: Die Nonnen beweisen, dass sie viel mehr sind als nur fromme Betschwestern...
- Die Musik des Musicals stammt aus der Feder von Alan Menken, ist also eine andere als die im gleichnamigen Film.
- Im Metronom-Theater am Centro
- Karten gibt es unter Telefon 0201/8046060
Autor:Silke Heidenblut aus Essen |
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