Volles Haus bei der Kürung von Jörg I. zum neuen Stadtprinzen
Ein Abend, von vielen herbeigesehnt
Es schien, als sei die Anspannung der vergangenen Monate von allen abgefallen. Ausgelassen feierten nun rund 1.000 Jecken die Inthronisierung des neuen Stadtprinzen in der Luise-Albertz-Halle. Jörg Becker, erster Vorsitzender der Jubiläumsgesellschaft 1. Traditionscorps Ehrengarde der Stadt Oberhausen 1998, geht jetzt bis Aschermittwoch als seine Tollität Jörg I. durch die Säle.
VON KARIN DUBBERT
Es war ein Abend, der von vielen herbeigesehnt worden war. Endlich wieder unter Menschen, Gleichgesinnte treffen, singen, schunkeln, tanzen. Die 2G-Regel, die der Hauptausschuss für die Prinzenkürung beschlossen hatte, belohnte die Besucher. Auch Oberbürgermeister Daniel Schranz fand dazu die passenden Worte: "Der Karneval geht hier mit gutem Beispiel voran und auch die Kampagne im Sommer, 'erst impfen, dann feiern', hat als Vorbild gedient."
Fürs Prinzenteam selbst hatte eine lange Wartezeit ein Ende. Strahlende Gesichter bei Hofmarschall, Minister, den Paginnen und nicht zuletzt dem Prinzen selbst zeigten überdeutlich, wie sehr man sich auf diesen Abend gefreut hatte. Die Prinzenshow riss das Publikum schon von Beginn an von den Stühlen. Trainiert haben die Aktiven unter schwierigsten Bedingungen vor, während und nach dem Lockdown, in der Halle, in Gärten auf Freigeländen oder per Video-Schalten. Ein Narrenschiff mit seiner Besatzung machte sich auf die Suche nach der goldenen Stadt und landete - natürlich - in der Marina in Oberhausen.
Insgesamt war das gesamte Abendprogramm eine gute Mischung aus eingekauftem und "selbstgemachten", souverän moderiert von Thomas Pralle und Detlef Peters von der KG Weiß-Grün Hoag. Das Gentlemen-Ensemble der Fauth Dance Company fegte als so genannter "Icebreaker - Eisbrecher" über die Bühne. Das schafften die neun Herren locker. Die jungen Trompeter bliesen dann so manchem Jecken den Marsch und mit Mike Bauhaus und der Kölsch Cover Band gab's stimmgewaltig ordentlich auf die Ohren. Und dennoch sind die Eigenproduktionen doch immer wieder das Salz in einer Sitzungssuppe. Aktive aus mehreren Gesellschaften hatten sich zu Ehren des Prinzen zusammengetan und eine unterhaltsame Show auf die Beine gestellt. Da flitzten Boney M, Tina Turner, Voxx Club, Andreas Gabalier, Roland Kaiser und Maite Kelly über die Bühne und die "Missfits" sangen einmal mehr die Oberhausen-Hymne. Den Gänsehaut-Moment bescherte aber der Bergmannschor der 1. KGK der mit allen Anwesenden das Steigerlied anstimmte. Und selbstverständlich ist es Tradition, den Gemeinschaftstanz der Oberhausener Garden auf die Bühne zu bringen. Ein farbenfrohes Bild, das Tänzer und Tänzerinnen boten. Stehender Applaus war garantiert. Ein besonderer Programmpunkt war auch der Auftritt des Tanzmariechens Fabienne, von der KG Schwarz-Weiß Buschhausen. Ihr Tanz war ein Geschenk der Tollität an die Buschhausener, denn auch diese Gesellschaft feiert in diesem Jahr ein närrisches Jubiläum und sollte auf diese Weise in den Mittelpunkt gerückt werden.
Schnell vergingen fast vier Stunden Programm, ohne ein einziges Mal langweilig gewesen zu sein. Den Abgesang übernahm am Ende noch einmal Prinz Jörg. "Bis zum nächstem Mal" ein Song von Roland Kaiser, neu interpretiert, komplimentierte Bühnenbesetzung und Besucher auf charmante Art aus dem Saal.
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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