Die Zauberwelten im fotografischen Blick des Peter Weber Ausstellung im Gewölbekeller Kloster Kamp

Der Künstler Peter Weber vor seiner Photokunst | Foto: Frank Gebauer
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  • Der Künstler Peter Weber vor seiner Photokunst
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Am Samstag, den 21. Januar um 16 Uhr, entführte der Künstler und Leiter der Kulturwerkstatt Duisburg - Meiderich das Publikum in die Sicht seiner Naturwelten.

Drei thematischen Gruppen hat sich der Fotograf gewidmet, den Insekten
( Schmetterlingen ), den Baumstrukturen und der Farbe Grün.

Dazu diente ihm ein kleines Waldstück in der Walsumer Rheinaue inmitten zerstörter Industrielandschaften - ein Stück unberührtes Paradies - als Arbeitsfeld, um mit Hilfe seiner Analogfotografie gezielt sein " Wissen, seine Intuition und Technik " in den Arbeitsprozess einzubringen.
Seine Bildergebnisse geben Einblick in Abstraktion und Impressionen, die in ihrem Bildaufbau der Malerei sehr nahekommen.

Dabei setzt Peter Weber auf den Spruch des Konfuzius:

" Etwas zu wissen ...
... ist nicht so viel wert,
wie etwas zu lieben.
Etwas zu lieben ist nicht so viel wert,
wie seine größte Freude daran zu haben. "

Das Thema Schmetterlinge lässt assoziativ an die Bedeutung in verschiedenen Künsten denken. In der Antike galt das Insekt durch seine Verpuppung und das anschließende Schlüpfen aus dem scheinbar leblosen Kokon als Symbol der Wiedergeburt und der Unsterblichkeit. In der christlichen Kunst als Symbol der Wiederauferstehung. In den Kulturen der Völker verbindet sich seine Verwandlung mit zahlreichen Mythen. Dichter von Goethe über Wilhelm Busch bis zu Rilke thematisierten sie als Seelen der Toten, aber auch als Todesboten.

Peter Weber legt den Schwerpunkt auf den Zauber, den diese fragilen Wesen in seinem Fokus auf den Betrachter ausüben. Als webten Feen diese vergänglich zarten fast durchsichtig erscheinenden Gebilde aus Licht und Zeit.
Mit Hilfe seiner technischen Kunstgriffe verdichten sie sich zu einem poetischen Ganzen.
So vermittelt die Biegung eines Blatts, auf dem ein Insekt hockt, brückenbauende Funktion. Der Einsatz von gelbem und grünem Licht in ihrer Weichzeichung hat etwas märchenhaftes an sich, führt ein in die Kleinstperspektive der Insektenwelt.

Bei den Baumstrukturen legt er sein Gewicht auf die Wahl des Ausschnitts und der Farbtemperatur. Es entstehen dabei Muster, die in ihrer Abstraktheit an chronologischen Schichtenaufbau und an Energiefelder der Lebendigkeit denken lässt. Ebenso an verrinnende Zeitabläufe.

Grün wirkt als Farbe des Lebens, seiner Entstehung durch die Photosynthese der Pflanzenwelt. Als verbindendes Element der gesamten Ausstellungsthematik und als frisches Element entströmt ihr eine Freude und Schönheit, die die Schöpfung feiert.
Dabei entstehen zufällige Abstraktionen, die z.B. in der Hintergrundunschärfe die Illusion eines malerischen Pointillismus in der verheißungsvollen Struktur eines Nestes schaffen, in dem es emsig wabert. Während im Vordergrund schlaffe Blätter von einem Zweig herabhängen.

Nach der Begrüßung und der Einführung durch die Museumsleiterin, Frau Annerose Schmitz, hatte der Künstler Peter Weber das Wort.
Die musikalische Interpretation erfolgte anschließend durch Aurelia M. Reuter.
Die Oberhausener Künstlerin erweiterte die visuelle Schau um musikalische Klangwelten.
Unter dem Einsatz höchst verwunderlicher Instrumente, die das Raunen und die Geräusche des Auenwaldes wiedergaben.
Klangeffekte, lautmalerische Klangnachahmungen erzeugten u.a. ein
" rainmaker " , gefüllt mit Körnern.
Frau Reuter steigerte mit ihren ungewöhnlichen musikalischen Mitteln auf ihre künstlerische Weise den Eindruck der " Zauberwelten " in der Tiefe des Auenwaldes ins Unermeßliche.

Die höchst empfehlenswerte Ausstellung geht noch bis zum 18.03.2012

Öffnungszeiten des Gewölbekellers Kloster Kamp:
werktags 11.00 - 17.00 Uhr
samstags 14.00 - 17.00 Uhr
sonn - und feiertags 11.00 - 17.00 Uhr

Geistliches und Kulturelles Zentrum Kloster Kamp e.V.
Abteiplatz 13
47475 Kamp - Lintfort
www.kloster-kamp.com

Photos von Frank Gebauer

Autor:

Claudia Wädlich aus Oberhausen

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