Die Geste - Jubiläumsausstellung zum 20. Geburtstag der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Die Ausstellung zum 20. Geburtstag der Ludwiggalerie zeigt Meisterwerke aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig von der Antike über Albrecht Dürer bis Roy Lichtenstein. "Die Geste " ist dabei das Grundthema dieser vielfältigen Jubiläumsschau. Kunst zwischen Jubel, Dank und Nachdenklichkeit.
Gleich zwei Mal darf man gratulieren: zum einen feiert die Ludwiggalerie ihren 20. Geburtstag, zum anderen leitet Frau Dr. Christine Vogt seit 10 Jahren das Haus. Herzlichen Glückwunsch!
Das Thema "Geste" ist mit Bedacht gewählt, ist doch die gesamte Ausstellung eine Geste des Dankes und der Würdigung an das Sammlerehepaar Ludwig, aus deren Kunstbestand das Haus so reichlich schöpfen kann.
Werke aus vielerlei Epochen und Kulturen
Der Reiz der Ausstellung ist, dass zum Thema Geste so vielfältige Werke aus unterschiedlichen Epochen und Kulturen zusammen gezeigt werden, die sonst aus kunstgeschichtlicher Sicht wahrscheinlich nie gemeinsam Seite an Seite zu sehen wären. Fotografien, Gemälde, Drucke und , Skulpturen, Porzellan und Tongefäße aus vielerlei Epochen, Kontinenten und Kulturen sind munter miteinander vereint.
Gesten, diese nonverbale Kommunikation gab es schon immer. Ihre inhaltliche Bedeutung kann aber nach Epoche und Kultur variieren. Die nach vorn ausgestreckten Handflächen können zum Beispiel sowohl Abwehr im Sinne von Schutz als auch Aufgabe bedeuten. Die Werke, die diese unterschiedliche Bedeutungen zeigen ,werden nebeneinander präsentiert, treten in Beziehung zu einander. Gemeinsames wie auch Konträres wird sichtbar gemacht. Das entspricht ganz und gar dem Sammlungsprinzip der Ludwigs, die sich immer die Frage gestellt haben, was die Dinge, die sie in ihre Sammlung aufnehmen im Inneren vereint oder auch trennt.
Victory-Zeichen und Stinkefinger
Gesten, die politisches Statement ausdrücken, Gesten des Ärgers, der Liebe, der Trauer, Gesten in der Bewegung, in der Malerei und Gesten der Ruhe, des Wartens und des Nachdenkens, Gesten der Zustimmung und der Abwehr...sie alle kann man in der Ausstellung entdecken. Auch neue Gesten, die der Technik geschuldet sind, wie das Wischen und Tippen auf dem Smartphone. Die Schwurhand oder die Arbeiterfaust - die Hand ist das Werkzeug der nonverbalen, visuellen Kommunikation und wird demnach vielfach und vielfältig gezeigt. Die Geste kann auch gleichzeitig Pose sein, Ausdruck eines Lebensgefühls und Zeichen eines bestimmten Lebensumstandes. "Den Kopf in die Hand stützen" ist so eine bekannte Pose.
Ein besonderes Bonbon gibt es auch noch: der Zeichner Matthias Beckmann hat den Aufbau der Ausstellung zeichnerisch begleitet. Seine Zeichnungen sind zu sehen, gerahmt an der Wand und - besonders originell- auf den Fensterflächen des Glasanbaus.
Meine Geste ist: Daumen hoch!
Gerade weil die Ausstellung eine bunte und vielfältige Gesten-Sammlung ist, macht es Spaß, sie anzuschauen.
Die Ausstellung läuft vom 23.09.2018 bis 13.01.2019
Infos zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, im Museumsshop erhältlich.
Die Fotos entstanden bei der Präsentation der Ausstellung und sollen euch schon mal einen kleinen Einblick verschaffen.
Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
www.ludwiggalerie.de
Autor:Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg |
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