Der Karpfen

Dem Karpfen graust’s und er blickt bissig:
Die Weihnachtszeit, die macht ihm Pein,
denn so, wie alle Jahre wieder,
da folgt Silvester hinterdrein.

Man munkelt in Gewässerkreisen,
des Menschen Liebstes sei der Hecht,
doch „Karpfen blau“ mit scharfer Soße,
die kommt ihm zu Neujahr grad’ recht.

Der Fisch sieht sich mit Suppengrünen
und Pfefferkörnern dampfend garen.
Er wird benommen und dann blau.
Fühlt Hitze an den Schnurrbarthaaren.

Blau sind auch, die am Tische hocken,
doch nicht vom Sud, vom Alkohol.
Dem Karpfen graust’s bei dem Gedanken,
er fühlt sich in der Haut nicht wohl.

Jedoch im Jenner ist er froh,
der Kelch, er ging an ihm vorbei!
Statt dessen klang vom Stall der Gänse
ein markerschütterndes Geschrei.

Tanja Herbst

Autor:

Edith Schülemann aus Oberhausen

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