Einraumschau in der Ludwig Galerie
Comic und Plattencover - Symbiose der Popkultur

Foto: © 1991 Simon Bisley, BMG (Motörhead: The Best of Motörhead)
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  • hochgeladen von Karin Dubbert

"Vinyl! Die Comic-Cover" heißt die Ausstellung, die ab Sonntag, 16. Januar, als Einraumschau in der Ludwig Galerie für Publikum zugänglich ist und für die Kurator Dr. Eckart Sackmann die schönsten Plattenhüllen mit Comic-Motiven zusammengetragen hat. In den 1970er- und 1980er Jahren entwickelte sich der Comic zu einer vielfältigen, alle Themen und Altersgruppen erreichenden Bildersprache, die sich auch in der Gestaltung von LP-Plattencovern wiederfand.

Die Schöpfer der neuen Erwachsenencomics lebten mit der Musik ihrer Zeit. Moebius und Bisley waren die Frontmen, die Stars dieser lauten Literatur. So blieb es nicht aus, dass sich ihre Kunst auch in der Musik etablierte. Die Ausstellung erzählt in vielen Beispielen diese wundersame Symbiose der Popkultur.
Dass in Oberhausen eine Vielzahl dieser Comic-Cover zu sehen sind, ist zwei Zeitströmungen ganz gegensätzlicher Natur zu verdanken. Ende der 1980er Jahre kündigte sich bereits das Ende der Langspielplatte an. Die leichter konsumierbare CD lief ihr den Rang ab. Anfang der 1990er Jahre verschwanden LPs dann aus den ehemaligen „Schallplattenläden“.
Zu dieser Zeit hatten die Comics gerade ihren ersten Höhenflug erreicht. Seit den späten 1960er Jahren – mit der Pop Art, dem Underground, aber auch im Zuge der Nostalgiebewegung – setzte sich die Erkenntnis durch, dass Comics nicht nur eine primitive Lektüre für die Kinder ungebildeter Eltern waren. Comiczeichner und -autoren entdeckten neue Welten abseits von „Micky Maus“ und „Tim und Struppi“. Die 1980er Jahre waren das Experimentierfeld der neuen „Erwachsenencomics“. Aus den USA, insbesondere aber aus Frankreich, fanden diese Comics ihren Weg schließlich auch nach Deutschland.
Für die Kreativszene lag beides, (Rock-)Musik und Comics, nah beieinander. Comiczeichner, die bei der Arbeit Musik hörten, hatten den Ehrgeiz, wenigstens einmal das Cover einer LP zu gestalten. In Deutschland waren es die Satirezeitschrift "pardon" und ihr Mitarbeiter Lutz Reinecke, die ab Anfang der 1970er Jahre die neue Kultur in die WGs und an die Öffentlichkeit brachten – hierzulande der erste Ansatz, die beiden Ausdrucksformen Musik und Comic gemeinsam zu vermarkten.
Mit dem Siegeszug der CD schien diese kulturelle Umarmung allerdings zunächst ausgebremst zu sein. Heute erlebt die Schallplatte eine Renaissance, für Comiczeichner ist dieses Medium allerdings uninteressant geworden. Was bleibt, ist die Erinnerung an die „goldene Zeit“, an viele wunderbare Kunstwerke, mit denen sich die Stars von damals ihren Ruhm bewahrt haben. Comic-Cover von Robert Crumb, von Richard Corben und Joe Sacco, von Moebius, Enki Bilal, Hugo Pratt, Milo Manara, von Alfred von Meysenbug, Chris Scheuer und Gerhard Seyfried überraschen und erfreuen auch heute noch. Sie illustrieren die Schallplatten von Interpreten wie Janis Joplin, Jimi Hendrix, Jethro Tull, den Byrds und Guns n’ Roses.

Das zeigt die Ausstellung VINYL! in der Ludwig Galerie, für die Kurator Dr. Eckart Sackmann die schönsten dieser Comic-Cover zusammengetragen hat.  Eine Lightshow und die entsprechende musikalische Untermalung lassen das Publikum ins Universum der Popkultur eintauchen.

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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