Ökologischer Fußabdruck des Menschen bestimmt die Ausstellungsinhalte
Bewegte Klimageschichte

Der Gasometer nach der Sanierung mit der Ankündigung der Ausstellung | Foto: Foto/Montage Thomas Machoczek
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  • Der Gasometer nach der Sanierung mit der Ankündigung der Ausstellung
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Die erste Ausstellung nach der umfangreichen Sanierung des Gasometers zeigt ab Freitag, 1. Oktober, die Schönheit der Natur und den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt. „Das zerbrechliche Paradies“ nimmt die Besucher mit auf eine bildgewaltige Reise durch die bewegte Klimageschichte der Erde und zeigt in beeindruckenden, preisgekrönten Fotografien und Videos, wie sich die Tier- und Pflanzenwelt in Zeiten des Anthropozäns verändert.

Feuer, Wind und Wasser - diese Urgewalten bilden den furiosen Einstieg in die neue Ausstellung. Besucher erleben unmittelbar die Auswirkungen dieser Naturphänomene auf die Klimageschichte des Planeten. Unter dem Motto „Eine Erde – viele Welten“, entdecken die Besucher im Rund unter der Gasdruckscheibe die paradiesische Artenvielfalt. Einzigartige großformatige Fotografien und packende Filmausschnitte lassen den Betrachter mit Faultieren in die Baumwipfel des Regenwaldes klettern, mit jungen Eisbären spielerisch über das Packeis tollen oder mit einer Karibu-Herde durch Tundra und Taiga ziehen. Dank neuester 3D-Technik können die Ausstellungsbesucher das größte Regenwaldschutzgebiet der Welt, den Nationalpark Tumucumaque virtuell erkunden und dabei in die Rolle verschiedener Bewohner dieses Urwaldes schlüpfen. Nicht immer bleiben die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld. Einige Tierarten haben urbane Ballungszentren als neue Lebensräume für sich entdeckt.
Der ökologische Fußabdruck des Menschen bestimmt die Ausstellungsinhalte auf der nächsten Ebene des Gasometers. „Sofern wir in die Natur eingreifen, haben wir strengstens auf die Wiederherstellung ihres Gleichgewichts zu achten“, mahnte bereits der griechische Philosoph Heraklit, etwa 550-480 vor Christus. Seine Mahnung verhallte allerdings weitgehend ungehört, und die Folgen des Eingriffs des Menschen in das Ökosystem des Planeten sind dramatisch. Die zusammengestellten Bilder und Filmsequenzen zeigen in aller Deutlichkeit die Klimaveränderung, Waldrodungen, den Raubbau an Tieren, die Vermüllung - insbesondere der Meere - und die Folgen der industriellen Landwirtschaft. Es gibt aber auch Hoffnungsschimmer, wie das Ocean Cleanup-Projekt, das Vertical Forest-Gebäude in Mailand oder - direkt vor der Gasometer-Haustür - die Renaturierung der Emscher.
„Ziel der Ausstellung ist es, die schützenswerte Schönheit unseres Planeten zu zeigen“, erklärt Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer GmbH, „das heißt aber auch, auf Missstände hinzuweisen, die unser Paradies bedrohen. Bereits heute gibt es allerdings vielversprechende Lösungsansätze, die wir exemplarisch darstellen.“
Höhepunkt der Ausstellung ist eine monumentale Skulptur der Erde, auf die neue, hochaufgelöste Satellitenbilder projiziert werden. „Wir präsentieren im 100 Meter hohen Luftraum des Gasometers – auf vielfachen Besucherwunsch – noch einmal die 20 Meter große Erdkugel aus der Erfolgsausstellung Wunder der Natur – allerdings komplett überarbeitet, mit neuen Inhalten und auf dem aktuellen Stand der Technik“, so Jeanette Schmitz. Mit Projektionen von 58 Millionen Pixeln Auflösung, das entspricht etwa dem Siebenfachen eines digitalen Kinos, wird die Erde virtuell zum Leben erweckt. „Der Blick aus dem All ermöglicht uns zu erkennen, wie einzigartig der Blaue Planet ist und lässt auch uns Wissenschaftler immer wieder staunen“, sagt Nils Sparwasser, Abteilungsleiter am Earth Observation Center des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Ich freue mich, dass wir das Publikum, insbesondere auch mit der Erdskulptur, an unserer Begeisterung für das Ökosystem Erde teilhaben lassen können.“
Die Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ ist ab Freitag,1. Oktober, immer dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr - an Feiertagen und in den NRW-Ferien auch montags - geöffnet. In Kürze können Tickets über den neuen Online-Shop bestellt werden. Mit dem Start der Ausstellung besteht auch die Möglichkeit, Tickets direkt vor Ort an der Tageskasse zu erwerben
Der Preis für ein Erwachsenenticktet beträgt 11 Euro, ermäßigt 8 Euro. Familien, zwei Erwachsene und maximal fünf Kinder im Alter von sech bis 17 Jahren, zahlen 27 Euro. Die Tickets können derzeit als Gutscheine per E-Mail an info@gasometer.de geordert werden. Weitere Infos gibt es direkt im Internet unter www.gasometer.de Neues Online-Ticketsystem

Der Gasometer nach der Sanierung mit der Ankündigung der Ausstellung | Foto: Foto/Montage Thomas Machoczek
Anmutig und verstörend zugleich. Das Seepferdchen, das sich an einem Wattestäbchen festhält.  | Foto: Dirk  Böttger
Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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