Die Stadt im Wandel
Ausstellung im Kleinen Schloss beleuchtet Stadtentwicklung
Die Stadtentwicklung Oberhausens steht zum wiederholten Mal im Fokus der Ausstellung, die kürzlich im Kleinen Schloss der Ludwig Galerie an der Konrad-Adenauer-Allee eröffnet worden ist. Das Stadtarchiv hat die Ausstellung "Aufbruch macht Geschichte" die schon 2020 gezeigt und wegen Corona vorzeitig geschlossen werden musste, um einige Ansichten und den Masterplan 4.0 erweitert.
Dr. Magnus Dellwig, Leiter des Stadtarchives und seine Stellvertreterin, Michaela Schmitz-Oetjen, erläuterten die Neuerungen. "Die meisten Veränderungen im Strukturwandel", so Schmitz-Oetjen, werden durch den Masterplan 4.0 bestimmt." Zum Hintergrund kurz zusammengefasst: Vom Rat der Stadt war beschlossen worden, den aus dem Jahr 2000 stammenden Masterplan "Neue Mitte" zu überarbeiten, ein mehrstufiger Planungsprozess, der von März 2021 bis Ende Februar dieses Jahres lief. Ziel des Masterplans 4.0 ist es, die Brachen in der Neuen Mitte rund ums Centro nachhaltig zu erschließen.
Veranschaulicht wird das Vorhaben in der Ausstellung in großformatigen Montagen, die auf der einen Seite das kartographierte, ehemalige HOAG-Gelände aus dem Jahr 1965 und auf der anderen Seite - darüber gelegt - das "erschlossene" Gelände mit Wohnbebauung, Gewerbe- und Grünflächen zeigen. Somit kann der Betrachter erkennen, wie im besten Fall der Masterplan 4.0 am Ende Gestalt angenommen hat, sollte er tatsächlich 1:1 umgesetzt werden können.
Aber auch Ideen, die sich nicht haben realisieren lassen, werden in der zweiten Auflage dieser Ausstellung gezeigt, So wird zum Beispiel das Augenmerk noch einmal auf die O.Vision gerichtet, den Gesundheitskampus mit gläsernem Menschen und begehbarem Herzmodell, der letztlich durch die damalige Bezirksregierung nicht genehmigt worden war, oder die Überdachung der Marktstraße, die unter anderem an den Kosten scheiterte, "denn", wie Dr. Magnus Dellwig sagte "auch diese gehören zum Strukturwandel."
Der Strukturwandel lebt von Brüchen. Am eindrucksvollsten verdeutlicht durch das Motiv des Ankündigungsplakats. Einer der letzten Hochöfen wird gesprengt, fällt in sich zusammen. Davor steht eine junge Frau, die das Szenario mit ihrem Handy aufnimmt. Doch was sieht sie im Display? Den neu gestalteten Haupteingang zum Centro. Von der Montanindustrie zum Konsumtempel.
Begleitet wird die Ausstellung im Kabinett durch Interviews, die unter anderem mit Dezernent Ralf Güldenzopf, zuständig für die strategische Entwicklung, und dem neuen Planungsdezernenten, dem Beigeordneten Dr. Thomas Palotz geführt werden. Bei diesen Beiden laufen die Fäden des Masterplans 4.0. zusammen. Sie erläutern mit eigenen Worten das Vorhaben.
Podiumsdiskussion zum Strukturwandel
Des Weiteren ist für Donnerstag, 17. November, eine Podiumsdiskussion geplant, an der führende Köpfe aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung teilnehmen werden. Als Gesprächspartner werden IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel, Ex-Oberbürgermeister Burkhard Drescher, in dessen Amtszeit der Bau des Centros fiel, Volker Wilke, in dieser Zeit für die Grünen im Rat und eine kritische Stimme des Bauvorhabens, Dirk Hünerbein, Entwicklungsmanager bei der Westfield-Gruppe und Dr. Thomas Palotz als Planungsdezernent erwartet.
Die Ausstellung "Oberhausen Aufbruch macht Geschichte - Strukturwandel 1847 bis 2040" ist bis Sonntag, 22. Januar 2023 im Kleinen Schloss, dienstags bis sonntags, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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