"American Pop Art" in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Hier geht´s lang! Da streckt sich ein mit rotem Nagellack geschmückter Fuß keck in den blauen Himmel. Das Plakatmotiv stimmt, besser kann der Fußweiser, pardon Wegweiser, zur Ausstellung „American Pop Art“ kaum sein. Der Untertitel der Ausstellung verspricht „Meisterwerke massenhaft von Robert Rauschenberg bis Andy Warhol aus der Sammlung Beck“. Der so plakativ in Szene gesetzte Fuß ist eine der Pop Art-Ikonen, die man aktuell in der Ludwiggalerie sehen kann.
Das Licht ist leicht gedimmt, die Arbeiten vertragen keine hohe Lux-Zahl. Schnell sind die Augen daran gewöhnt und einer Entdeckungsreise durch die American Pop Art steht nichts mehr im Weg. 140 Exponate aus der Sammlung Heinz Beck sind zu sehen, allesamt Leihgaben aus dem Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen, wobei in der Oberhausener Ausstellung die Auswahl gezielt auf die amerikanische Ausprägung der Pop Art gelegt wird.
Suppendose, Marilyn und noch viel mehr
Der Düsseldorfer Rechtsanwalt war ein passionierter Sammler. Seine Sammelleidenschaft galt der Pop Art. In rund 20 Jahren hat er eine beeindruckende Kollektion dieser Kunstrichtung der 1960er und 70er Jahre zusammen getragen. Die Pop Art setzt Motive des Alltags und der Konsumwelt in den Fokus. Wer kennt nicht Andy Warhols Suppendose. Dem Ablichten von Alltagsgegenständen folgt der Starkult. Prominente wie Marilyn Monroe, die Supremes oder die Beatles werden zu Motiven.
Auch gesellschafts-politische Themen wie sexuelle Freiheit, Homosexualität, der Vietnamkrieg, Protestbewegung, Mond- und Raumfahrt werden in meist knallbunten Blättern behandelt. Mel Ramos zeigt, jegliche Ware lässt sich mit Sex gut verkaufen. Werbewirksam posen nackte Bikinischönheiten an Colaflaschen und Zündkerzen. Konsum, Glamour, Politischer Protest, Erotik, Fetisch, das alles tummelt sich in der Pop Art Seite an Seite.
Kunst für alle
„Kunst für alle“ ist dabei die Devise. Die Künstler legen ihre Arbeiten massenhaft auf. Die Vervielfältigung ermöglicht, dass Kunst bezahlbar ist, erschwinglich für jedermann. In der Oberhausener Präsentation sind verschiedene Techniken zu sehen: Siebdruck, Radierung, Aqua Tinta, Fotorealismus und ebenfalls Objekte als ars multiple. Editionen „7 in a box“ (1966) oder „ten from leo castelli“ (1967/68) geben Einblicke in Künstlerfreundschaften und in den Kunstmarkt.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Arman (Armand Fernandez), Art WorkersCoalition, Richard Bernstein, Christo, Robert Cottingham, AllanD’Arcangelo, Jim Dine, Don Eddy, Richard Estes, Hans-Dietrich Froese, Ralph Goings, Robert Graham, Eila Hershon, Robert Indiana, Alain Jaquet, Jasper Johns, Howard Kanovitz, Allan Kaprow, Alex Katz, Edward Kienholz, R.B. Kitaj, Roy Lichtenstein, Liliane Lijn, Robert W. Munford, Lowel B. Nesbitt, Claes Oldenburg, Mel Ramos, Robert Rauschenberg, Larry Rivers, James Rosenquist, Edward Ruscha, George Segal, Robert Stanley, Alan Turner, Andy Warhol, Tom Wesselmann
Die Ausstellung läuft bis zum 16. Mai 2016
Weitere Infos zur Ausstellunghier
Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
www.ludwiggalerie.de
Autor:Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg |
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