11: Hexe Tina ... feiert Samhain ...
Hexe Tina feiert das 1. Hexenfest des Jahres – SAMHAIN!
Ja, das wird sie tun. Und das ist auch gut so. Und heute wird es sogar sehr magisch, ich nehme euch nun mit in meine Welt und erzähle euch einiges darüber.
Also, stellt die Besen auf und haltet eure Zauberstäbe bereit.
Zuerst sollten wir mal über euer Handwerkszeug sprechen:
1.: der Zauberstab
2.: Amulette
3.: der Hexenbesen
4.: Dies und das zum Zaubern (Buch der Schatten oder Feder oder anderes Handwerkzeug)
Der Zauberstab! Meiner ist kein aufgetakelter, goldener Stab mit verschiedenen Verzierungen oder Perlen. Meiner ist ein einfacher Holzstab. Einmal war ein er faszinierender Zweig, der mir bei einem Waldspaziergang vor die Füße fiel. Hexhex – jaja. Ich habe ihn mit nach Hause genommen und ihn ein wenig bearbeitet, das bedeutet, ich habe die ersten Fasern abgezogen. Aber nur dort, wo er schwingen soll. Ach, ihr fragt jetzt bestimmt, wozu so ein Stab gut sei. Natürlich speichert so ein Zauberstab viel Energie und lenkt diese in von mir bestimmte Richtungen. Meistens, nee, immer schicke ich meine Wünsche hoch ins unendliche Universum, mit der Bitte, sie mir auch zu erfüllen. Ja, da ist so ein Stab echt hilfreich.
Ein Amulett. Ein Gegenstand, der speziell von mir ausgesucht wurde und den ich mit in den magischen Kreis nehme, um es dort zu segnen. Selbstverständlich bekommt es dort auch eine bestimmte Aufgabe von mir. Hinterher verschenke ich es meist oder behalte es selbst, um als Glücksbringer wirken zu können. Ein Amulett bekommt also eine bestimmte Aufgabe von mir, für einen Menschen, der zum Beispiel eine schwierige Zeit durchmacht. Um Kraft zu tanken oder den Mut nicht zu verlieren.
Mein Hexenbesen. Also mein erster ist tatsächlich von mir persönlich am Blocksberg hergestellt worden. Ich selbst habe dort viel Reisig gesammelt und dieses dann an einen dicken, krummen Stock gebunden. Jede Hexe sollte einen Besen haben! Schon allein die Vorstellung, ohne Besen durch das Leben zu gehen ... brrr – das geht doch überhaupt nicht.
Früher schon haben die weisen Hebammen nach der Geburt eines Kindes die Türschwelle gefegt, um böse Geister fernzuhalten. Hexen sind in langer Tradition mit ihren Besen verbunden. Zwei Besen stehen umgekehrt neben meiner Eingangstür, sie bringen mir und meiner Tochter Glück ins Haus. Wenn ich mal wieder neuen Schwung in meinem Leben brauche, schwinge ich den Besen mit guter Absicht und Elan, dann wird's besser. Nun ja, und manchmal reite ich auf ihm durch die Vollmondnacht, um neuen Abenteuern entgegen zu fliegen, Hexhex – jaja (*kicher*).
Was wollte ich euch gleich noch näher bringen? Ach ja, das "Buch der Schatten". Wirklich jede Frau sollte so eins besitzen. Ist so ähnlich wie ein Tagebuch, nur stehen darin nicht bloß die ersten magischen Berührungen mit der Magie, sondern auch alle weiteren Entwicklungen. Eignet sich prima für die späteren "Hexlein". Erfahrungen machen klug, manchmal hilft nachschlagen aber viel besser. Hexensprüche, Rituale und ihre Wirkungen. Einfach ausprobieren!
Federn. Ja, Federn sind für mich auch sehr wichtig. Falls ich Inspiration brauche, nehme ich eine Feder an meinen Platz und hänge sie dort an einem Zwirn auf. Jede ihrer Bewegungen fächert mir neue Ideen zu, vielleicht bin ich deshalb ein Plappermäulchen. Jedenfalls fällt mir immer etwas Neues ein. In meiner gesamten Wohnung sind Federn vertreten – besondere, die einfach zu mir gehören.
Ich könnte euch noch so viel über magischen Kram erzählen. Aber wir dürfen eins nicht vergessen. Bald ist Samhain. Feiert ihr dieses Fest auch?
Mit diesem Mondfest beginnt das Hexenjahr. Das magische Jahr. Die Natur schläft ein, Energie zieht sich zum Winterschlaf zurück. Es bricht eine neue Zeit an!
Die Verbindung zwischen uns und der Anderswelt wird stärker. Die Nacht auf den 1. November eignet sich hervorragend für Weissagungen und Träume – sofern ihr bereit für so etwas seid. Wenn ihr zulasst, nun eure Seelen sprechen zu lassen. Horcht tief in euch und erfahrt Dinge, die euch zuvor unerklärlich waren. Es ist Zeit.
Dies bedeutet aber auch, dass wir nun klaren Kontakt zu den Geistern unserer Verstorbenen aufnehmen können. Aber bitte setzt euch jetzt nicht einfach hin und probiert kuriose Dinge aus. Ihr dürft nicht vergessen, dieser Weg ist nicht so einfach und benötigt schon einiges an Können und entsprechende Vorbereitungen. Bitte niemals einfach irgendeinen Geist zu euch rufen, ohne gewisse Schutzmaßnahmen getroffen zu haben. Wendet euch an eine erfahrene Hexe, die weiß, was sie tut!
Bildet zuvor einen Schutzkreis mit Salz und bittet die Elementargeister, euch zu unterstützen. Rituale sind wichtig. Schließlich wollt ihr keine bösen Geister in euer Leben lassen. Seid damit echt vorsichtig. Schließlich würdet ihr auch keinen Menschen in eure Häuser lassen, der schon unheimlich aussieht. Instinktiv schützt ihr euch doch auch mit verschiedenen Mitteln dagegen. Seid ihr euch wirklich klar darüber, dass ihr starken Kräften begegnen könntet oder sogar seelenlosen Gestalten, geht diesen Weg weiter.
Ich bin an diesem Abend auch nicht allein. Kennt ihr ein Whitchboard? Klar, bestimmt. Das ist ein Weg, mit den Geistern der Verstorbenen Kontakt aufzunehmen. Aber auf keinen Fall ohne Schutzrituale! Niemals! So ein Board ist kein ein Spielzeug!
Natürlich gibt es Gegenzauber, aber mit Geistern spielt man einfach nicht. Das hat etwas mit Ehre, Achtung und Respekt zu tun. Nicht jede Seele, die euch begegnet, ist freundlich. Das ist einfach so. Falls ihr dem Falschen begegnet, wird euer normales Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Ich weiß, wovon ich rede. Nicht bloß ein Mal habe ich jemanden von einem bösen Bann befreit.
Einige werden sich nun bestimmt zurücklehnen und herzlich über meine Zeilen lachen. Tzztzztzz, sollte man nicht machen. Viele von euch werden an diesem Tag über den Friedhof gehen, um eure Toten zu besuchen. Lacht ihr sie dann aus, wenn ihr vor dieser Stätte stehen? Kann ich mir nicht vorstellen. Dann steht ihr vor einem Erd- oder Urnengrab und stellt sicherlich Blumen darauf. Oder zündet eine Kerze an. Sprecht ihr heimlich mit euren Toten? Ja, das werdet ihr tun. Vielleicht weint ihr auch, wenn euch die Erinnerungen überkommen. Habt ihr das Gefühl, den Kontakt verloren zu haben? Von nun an allein zu sein?
Braucht ihr nicht. Der menschliche Körper ist nicht mehr da, das stimmt. Aber die Seele und der Geist werden immer um euch sein. Wer sensibel ist, spürt seine Toten. Durch verschiedene Dinge. Es kann ein Lufthauch sein, ein Bild fällt von der Wand, ein Lieblingsteil taucht plötzlich wieder auf. Der Name steht überdeutlich irgendwo geschrieben oder wird in den Medien genannt. Seid wachsam, wer in dieser Nacht und am folgenden Tag ein deutliches Zeichen erhalten möchte, wird es bekommen. Niemals im Jahr gibt es eine intensivere Zeit, um Kontakt zu den Geistern der Verstorbenen aufzunehmen.
Ja und einige nehmen halt ganz intensiven Kontakt mit den Verstorbenen auf. Der Weg ist das Ziel.
Hey, es ist aber auch Zeit, leckere Kürbissuppe zu essen oder Früchtebrot zu backen. Oder bereitet leckeren Met vor, füllt diesen in Flaschen und trinkt ihn mit euren Freunden zu Jul, im Dezember.
Samhain wird auch dazu genutzt, neue Hexen in Rituale einzuführen, schließlich gibt es das uralte Wissen der Hexen, das weitergegeben werden muss. Das hat schon seit vielen, vielen Jahren funktioniert. Und enden darf die Übertragung des uralten Wissens niemals. Leben mit und in der Natur.
Ist es nicht interessant, in dieser hochmodernen Welt zu leben und immer wieder auf die Heilung von Pflanzen, Kräutern und Ölen zurückgreifen zu können?
Rosmarin klärt und steigert etwa die Konzentration. Und ist es nicht erhebend zu wissen, das Zitronengras die Luft nach einem heftigen Streit wirklich reinigen kann?
Kräuter geben nicht nur einen besonderen Geschmack, sondern sie haben auch heute noch viele wichtige Funktionen, die schon seit Jahrhunderten aus der Natur genutzt werden.
Edelsteine sind nicht nur einfache Steine. Sie sind ein Geschenk der Natur, sehen wunderschön aus und entfalten beim Tragen auf der Haut oder auch am Körper verschiedene positive Wirkungen.
Farben haben gesundheitlichen Einfluss. Jeder hat schon von einer Farbtherapie gehört. Stimmungsaufheller in der heutigen stressigen Zeit. Manchmal helfen schon Kerzen in entsprechenden Farben, die ein "Zuhause" nicht nur in ein gemütliches Licht taucht. Jede Farbe hat ihre besondere Bedeutung.
Selbst die Tage, in welche unsere Woche aufgeteilt ist, sind den Elementen zugeordnet. An einem Montag lassen sich ganz andere Dinge besser erledigen als an einem Freitag. Jeder Tag ist auch einem Edelstein zugeordnet oder einem Planeten. Hexhex – jaja.
Manche von euch schütteln nun wieder den Kopf. Dürft ihr auch. Bekannt ist aber jedem die Anziehungskraft des Mondes. Gibt es unter euch einige, die in einer Vollmondnacht nicht schlafen können? Es wird das helle Licht draußen in der Nacht sein? Nun lache ich. Die Kraft des Mondes lässt sich nicht durch moderne Vorhänge oder Gardinen ausschalten!
Wir Menschen stehen unter seinem Einfluss, genau wie das Meer mit Ebbe und Flut. Deshalb gibt es ja auch verschiede Mondphasen. Neumond – der zunehmende Mond –, der Vollmond und der abnehmende Mond. Versucht ruhig, diese unendlich starke Kraft zu ignorieren, gegen die Natur kommen wir Menschen sowieso nicht an. Hexen nutzen diese Mondphasen, um ihre Wünsche durch Rituale ans Universum zu schicken.
Hexhex – jaja, so ist das mit den weisen Frauen. So war es schon früher und so wird es auch immer bleiben. Hexenfeste werden gefeiert, es wird gebannt und verbannt. Alles zu seiner Zeit.
Natürlich sollte sich jede weiße Hexe auch an die zehn bekannten Hexenregeln halten. Tut sie es nicht, hat sie keine guten Absichten, und es kommt es siebenfach zu ihr zurück. Das wissen wir! Und trotzdem kommt jede von uns auch mal auf Abwegen. Wir sind schließlich auch nur Menschen. Nicht tragisch, Heilige sind irgendwann doch auch mal menschlich gewesen.
Schon Friedrich Schiller sagte: Vier Elemente innig gesellt, bilden das Leben, bauen die Welt.
So, genug geplappert, glaubt es oder lasst es sein, aber merkt euch eines: Tut, was ihr wollt – aber schadet niemanden!
Genießt Samhain oder auch Halloween auf eure ganz eigene Art.
Vergesst besonders jetzt nicht, eure Besen zu schwingen. Bis in hundert Jahren.
Blessed be
Eure Hexe Tina
Autor:Tina Becker aus Oberhausen |
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