10.000 Euro Schaden
Unfallflucht lohnt sich nicht - Ermittler spüren Verursacher auf

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Bilder vom Unfallort, Lackanhaftungen, Splitter, GPS-Daten und nicht zuletzt hartnäckige Ermittler klärten eine besonders dreiste Unfallflucht auf. Dabei sahen die Zeichen zunächst nicht sehr gut aus. Doch wie ein Puzzle fügten die Ermittler Stück für Stück des Falls zusammen und überführten den 30-jährigen Unfallflüchtigen.

An einem frühen Dienstagmorgen (31.3.), kurz vor sechs Uhr, fielen einer Frau auf der Teutoburger Straße starke Beschädigungen an einem dort geparkten roten Mercedes GLA auf. Der hintere Kotflügel war zerstört, Splitter lagen auf der Straße verteilt. Die Polizei schätzte den Schaden des Fahrzeugs auf 10.000 Euro. Der Verursacher hatte sich nach dem Zusammenstoß weder bei der Polizei noch beim Halter des beschädigten Fahrzeugs gemeldet. Nun fing die Ermittlungsarbeit der Polizisten an.

Der erste Anhaltspunkt: Der 27-jährige Halter des Mercedes war bereits um kurz nach fünf Uhr mit einem anderen Fahrzeug an seinem Auto vorbeigefahren - da war es noch unbeschädigt. Die Zeugin hatte sich um kurz vor sechs Uhr gemeldet. Damit ergab sich ein Zeitfenster von 40 Minuten, in dem sich der Unfall ereignet haben musste. Der erste Hinweis auf ein Fahrzeug, das sich in dieser Zeit dort aufgehalten hatte und als Tatfahrzeug in Betracht kam, verlief ins Leere - hier stellten die Polizisten keinerlei Beschädigungen fest. Dann nahmen sie alle anderen gemeldeten Unfälle, bzw. Unfallfluchten noch einmal ganz genau unter die Lupe und wurden schließlich fündig. Denn bei der Durchsicht der Akten anderer Unfallfluchtanzeigen und der dazugehörigen Fotos wies ein anderer Mercedes Spuren auf, die zu dem Unfallwagen auf der Teutoburger Straße passten. Unter anderem wurde am Unfallort ein Mercedes-Emblem aus Plastik sichergestellt, das nicht zum roten Mercedes gehörte. Just fehlte dieses Stück am Auto.

Die Polizisten hatten eine erste heiße Spur. Bei diesem Auto, das angeblich ebenfalls Opfer einer Unfallflucht geworden war, handelte es sich um ein Firmenfahrzeug. Laut Halter wurde es normalerweise von verschiedenen Personen, jedoch persönlich zugewiesen, gefahren – gerade befand es sich in einer Werkstatt. Glücklicherweise waren die Ermittler schnell genug, denn das Firmenauto war noch nicht repariert worden. Und vor Ort fügte sich der Sachverhalt wortwörtlich wie ein Puzzle zusammen. Denn der Kotflügel, normalerweise aus Blech, bestand hier aus Kunststoff und die Teile, die die Ermittler mitgebracht hatten, passten haargenau an die beschädigten Stellen. Auch die roten Lacksplitter vom Geschädigten waren deutlich sichtbar, unter dem Mikroskop noch zusätzlich als Lack vom roten Mercedes identifiziert.

Hier fruchteten auch die Ausreden des Fahrers nicht, der behauptete, das Fahrzeug zur Tatzeit an seiner Wohnanschrift geparkt zu haben. Denn die GPS-Auswertung sprach eine deutliche Sprache: die Bewegungsdaten zeigten deutlich, dass er am Tatmorgen am Unfallort gewesen war. Der Führerschein des Unfallflüchtigen wurde mittlerweile sichergestellt, er wird sich nun für die Unfallflucht verantworten müssen. Die Ermittler hatten die Tat innerhalb von drei Tagen klären können.

Für die Polizei Oberhausen ist das ein Grund mehr an alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu appellieren: Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, also bitte immer die 110 wählen und den Schaden melden.

Autor:

Polizei Oberhausen aus Oberhausen

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