Ermittler lassen nicht locker
Raubüberfall vorgetäuscht
Geldnot, Beziehungsprobleme, Scham oder die Hoffnung, vom eigenen Fehlverhalten abzulenken, sind nur einige Gründe für Straftäter, eine frei erfundene Straftat vorzutäuschen. Die Aufgabe erfahrener Kriminalisten oder Unfallermittler, diese Straftäter dann durch eine akribische Ermittlungsarbeit zu überführen, gelingt viel häufiger als allgemein vielleicht oft angenommen wird.
Anfang des Monats (8.10.) meldete sich ein 31-jähriger Oberhausener bei der Kriminalpolizei und behauptete, dass er am frühen Morgen auf der Koopmannstraße überfallen und ausgeraubt worden sei.
Er sei Auslieferer einer großen Möbelfirma und seine Kunden hätten die Möglichkeit die Ware auch mit Bargeld zu bezahlen. Es sei so üblich, dass er das Geld über Nacht mit nachhause nimmt und dann am nächsten Tag in der Firma abgibt.
Umschlag mit Tageseinnahmen geraubt
An diesem Morgen musste er dann, weil sein Auto plötzlich gestreikt habe, zu Fuß zur Firma gehen und sei dabei dem Räuber begegnet. Der habe ihn unvermittelt mit einer Pistole bedroht und dann einen Umschlag mit den Tageseinnahmen geraubt.
Bei den Ermittlern gingen sofort die "roten Lampen" an, weil Teile der von dem angeblich überfallenen Deutschen zu Protokoll gegebenen Behauptungen einfach nicht zusammen passten.
In den folgenden Tagen und Wochen untersuchten sie akribisch den behaupteten Tatablauf, befragten Zeugen und baten den Oberhausener erneut zur Vernehmung.
Weitere Anzeigen werden geprüft
Der Verdächtige, der seit Anfang 2019 zwei weitere Taten angezeigt hatte, bei denen er angeblich Firmengeld verloren hatte oder Unbekannte in seine Wohnung eingebrochen waren, gestand schließlich den Raub aus Geldnot nur vorgetäuscht zu haben.
Die Ermittler schauen sich jetzt auch die vorher angezeigten Taten noch einmal ganz genau an.
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