Brandstiftung
Obdachloser zündet Mülltonnen an
Am frühen Donnerstagmorgen (17.6.) informierten Anwohner der Friedrich-List-Straße Polizisten per Notruf 110 über eine brennende Mülltonne und Schlaggeräusche auf der Straße.
Mehrere Streifenwagenbesatzungen eilten sofort zum Tatort. Auf der Kreuzung Ebertstraße/ Tannenbergstraße trafen die Polizisten gegen halb vier auf einen, lediglich mit einer Unterhose bekleideten Mann (40), der noch ein Feuerzeug in der Hand hielt. In Sichtweite brannten vor Mehrfamilienhäusern der Ebertstraße mehrere Müllsäcke. Während sich eine Streifenwagenbesatzung um den Tatverdächtigen kümmerte, löschten Kollegen sofort die brennenden und teilweise bereits verpuffenden Müllsäcke (Treibgasbehälter/Deoflaschen) mit ihren Feuerlöschern.
Mehrere Anwohner berichteten den Polizisten jetzt, dass sie den halbnackten Tatverdächtigen, nachdem sie durch lauten Lärm auf der Straße aus dem Schlaf gerissen worden waren, beobachtet hatten. Ein Zeuge sah noch, wie er eine brennende Mülltonne in die Büsche warf und dann flüchtete. Der couragierte Anwohner war daraufhin sofort zum Brandort gelaufen, hatte die Mülltonne aus dem Buschwerk gezogen und sie gelöscht.
Die Polizisten konfrontierten den Tatverdächtigen mit den Angaben. Unumwunden gab er zu, die Brände gelegt zu haben, weil sich niemand um ihn gekümmert habe, obwohl er bereits viele Jahre obdachlos sei und auf der Straße lebe.Außerdem habe er schon wenige Stunden zuvor, gegen 00:38 Uhr, auf der Poststraße eine große Mülltonne angezündet und am Vortag Cannabis konsumiert.
Die Polizisten nahmen den bereits mehrfach im Zusammenhang mit der Begehung von Branddelikten polizeilich in Erscheinung getretenen Mann vorläufig fest und transportierten ihn ins Polizeigewahrsam.
Spezialisten der Kriminalpolizei untersuchten zeitgleich die Tatorte auf der Friedrich-List-Straße und Ebertstraße, wo zahlreiche Mülltonnen und Müllsäcke angezündet sowie Klingeln und Schilder beschädigt worden waren.
Die Brandstiftungen bargen große Gefährdungspotentiale für die schlafenden Anwohner, Gebäude und Fahrzeuge. Die brennenden Müllsäcke lagen teilweise unmittelbar vor Gebäuden und hätten diese in Brand setzen können.
Eine brennende Mülltonne hätte das umgebende Buschwerk und auch die unmittelbar dahinter geparkten Fahrzeuge in Brand setzen können, wenn der couragierte Anwohner nicht so schnell reagiert und das Feuer gelöscht hätte.
Die Ermittler vom Kriminalkommissariat 11 werden den Tatverdächtigen heute wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung weiter vernehmen.
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