Ehrenamtliche CBE-Paten begleiten Kinder, die vor dem Wechsel auf die weiterführende Schule stehen
Im Rahmen unserer Reihe "Menschen im Ehrenamt" in Kooperation mit dem Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) stellen wir diesmal Ruth von Eicken vor.
Leonard Okoro (10) und Ruth von Eicken (58) verstehen sich offensichtlich prächtig. Dabei kennen sie sich gerade mal seit zwei Monaten. "Das Centrum für bürgerschaftliches Engagement hat uns zusammengeführt und das war ein echter Volltreffer", sagt von Eicken. Und Leonard stimmt ihr mit einem breiten Lächeln zu.
Der zehnjährige Styrumer, dessen Eltern aus Nigera stammen, ist ein School Jumper. Zurzeit besucht er die vierte Klasse der Brüder-Grimm-Grundschule. "Doch ab dem kommenden Schuljahr gehe ich auf die Willy", erzählt er stolz. "Die Willy". Damit meint Leonard die die Willy-Brandt-Gesamtschule an der Oberhausener Straße. Damit der Junge aus der Familie, in der vor allem Englisch, aber auch Deutsch gesprochen wird, den Sprung von seiner alten auf seine neue Schule besser schafft, haben ihm das CBE und seine zuständige Projektleiterin Christine Hepp mit Ruth von Eicken eine ehrenamtliche Patin mit der bewährten Lebenserfahrung einer berufstätigen Mutter an die Seite gestellt, die sich einmal pro Woche für zwei Stunden mit ihm trifft, um gemeinsam mit ihm etwas zu unternehmen.
Auch wenn die Beiden schon mal in das kleine Büchlein der "Rechtschreibstars" schauen, um Leonards Rechtschreibung zu trainieren, geht es bei ihren Treffen vor allem darum, "gemeinsam Spaß zu haben." So formuliert es Ruth Eicken und berichtet gleich von ihrer ersten Skateboard und Inlinerfahrt mit Leonard. "Ich wollte unbedingt etwas mit und für Kinder tun, nachdem meine Kinder flügge geworden sind, weil ich mein Wissen und meine Erfahrung an sie weitergeben wollte", erklärt von Eicken ihre Motivation zum Ehrenamt.
Alle Beteiligten profitieren
Inzwischen hat sie aber den Eindruck, "dass ich von unseren Treffen mehr profitiere, als ich gebe." Dennoch merkt man schnell, dass Leonard von Ruths Lebenserfahrung profitiert, wenn er etwa von den Kränen berichtet, die sie verkauft oder vom gemeinsamen Rundgang durch die Altstadt und von seiner Entdeckung der Friedenstreppe berichtet, auf der das Wort Frieden in Sprachen aus aller Welt zu lesen ist. Auch der Beruf des Journalisten, der diesen Bericht schreibt, interessiert ihn und deshalb lässt er sich auch gleich die Zeitungsredaktion zeigen.
Mathematik und Sachunterricht gefallen Leonard besonders gut. Außerdem freut er sich schon darauf, dass er an der Willy-Brandt-Gesamtschule auch Fächer, wie Biologie, Chemie und Informatik haben wird. "In unseren Gesprächen staune ich immer wieder über sein technisches Verständnis", erzählt Ruth von Eicken, die an diesem gemeinsamen Freitagnachmittag mit Leonard in der Stadtbibliothek im Medienhaus und, wie gesagt, in der Zeitungsredaktion vorbei schaut. Auch im Kino und beim Schlittschuhfahren haben sich Leonard und Ruth schon über dies, das und jenes ausgetauscht. Da kommt die geistig erfrischende Horizonterweiterung bei allen Beteiligten, wie von selbst. Auch einen Zoo-, ein Schwimmbad, das Rathaus und das städtische Kunstmuseum will das unternehmungslustige School-Jumper-Team noch erkunden. "Unsere Treffen sind auf eineinhalb Jahre angelegt. Aber wir verstehen uns so gut, dass wir vielleicht auch verlängern", sagt Ruth von Eicken. Leonard hätte auf jeden Fall nichts dagegen. Und wenn er zu Hause seinen jüngeren Geschwistern Franklin und Antonia von seinen Erlebnissen auf den Stadttouren mit seiner CBE-Patin erzählt sagen sie: "Wir wollen auch School-Jumper werden und eine Patin für uns bekommen."
Wer will School Jumper begleiten?
Wer sich ehrenamtlich als School-Jumper-Pate engagieren möchte sollte mit Christine Hepp vom CBE an der Wallstraße 7 Kontakt aufnehmen. Erreichbar ist sie dort auch telefonisch unter der Rufnummer 0208-97068215 und per E-Mail an: christine.hepp@cbe-h.de erreichbarThomas Emons.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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