"Möchte gerne einer von Euch werden"

Neuer Leiter des Iserlohner Stadtmarketings Dirk Matthiessen offiziell vorgestellt

Seine ersten öffentlichen Auftritte hatte Dirk Matthiessen bereits unter anderem beim Neujahrsempfang der Stadt Iserlohn oder bei der Mitgliederversammlung des ADFC. Verständlich, denn schnelle Netzwerke zu knüpfen, hält der neue Leiter des Iserlohner Stadtmarketings für eine seiner wichtigsten kurzfristigen Aufgaben.

Von Christoph Schulte

Iserlohn. Der 55-jährige Norddeutsche soll der scheinbar unendlichen "Leidensgeschichte" des Iserlohner Stadtmarketings endlich die lang erhoffte, positive Wendung geben. Bei seiner offiziellen Vorstellung äußerte dann auch Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens seine Erwartungen. "Wir müssen uns als Stadt endlich besser verkaufen und vorankommen."
Die Voraussetzungen dazu scheinen durchaus gegeben. Zum einen erhielt Matthiessen bei seiner Wahl im September ein einstimmiges Votum aus der Politik, zum anderen kann er auf eine 27-jährige Berufserfahrung in den Bereichen Stadt- und Regionalmarketing, Kulturmanagement, Veranstaltungsorganisation und kommunale Tourismusförderung zurückgreifen. Zuletzt war er als Stadtmanager in Pinneberg beschäftigt. Die Frage, warum es ihn ausgerechnet nach Iserlohn zog, beantwortet Dirk Matthiessen mit "Iserlohn ist spannend, herausfordernd, sehr komplex und hat engagierte Menschen". Ein weiterer Grund sei die Chance gewesen, zum ersten Mal mit einem Mandat von Politik und Verwaltung handeln zu können. "Bislang war ich immer in einem ehrenamtlichen Citymanagement-Verein beschäftigt, wo alle konnten, aber nie mussten." Da sei die Arbeit häufig sehr mühselig gewesen. In Iserlohn könne er sich auf die Rückendeckung von Politik und der Stadt Iserlohn verlassen. Deshalb sei für ihn die gute Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketingbeirat, in dem alle für ein erfolgreiches Stadtmarketing Beteiligte vertreten sind, auch ein essentieller Teil seiner neuen Aufgabe.

"Mein Platz ist draußen bei den Menschen"

Das Wichtigste für den neuen Stadtmarketing-Leiter ist aber nach eigener Aussage, "draußen bei den Menschen präsent zu sein und stets ein Ohr am aktuellen Geschehen zu haben - vielleicht vergleichbar mit einem Streetworker auf etwas höherem Niveau". Er wolle "anstoßen, antreiben, anstupsen", so Dirk Matthiessen. Dabei gelte es für ihn, die Interessen zwischen den einzelnen Gruppen wie Gastronomie, Handel, Kultur und Sozialen möglichst gut auszugleichen. "Das geht aber nicht, ohne den roten Faden des großen Ganzen im Blick zu behalten."

Handel soll eigene Konzepte entwickeln

Gleichzeitig betonte Matthiessen aber auch, dass er nicht alles selbst übernehmen könne. "Deshalb freue ich mich auch sehr darüber, dass sich kürzlich die neue Iserlohner Werbegemeinschaft gegründet hat." Die sei jetzt gefordert, ihre Reihen weiter zu stärken und auch eigene Konzepte vorzulegen. "Bei der Umsetzung stehe ich dann gerne mit Rat und Tat zur Verfügung."
Der Wille, gemeinsam Stadtentwicklung zu gestalten, ist in Iserlohn für Dirk Matthiessen deutlich erkennbar: „Das Stadtentwicklungskonzept 'Mein Iserlohn 2040' mit der entsprechenden Bürgerbeteiligung ist dafür ein sehr gutes Beispiel." Dass aber auch deutlich kurzfristigere Maßnahmen notwendig sind, hat der neue Leiter des Stadtmarketings jedoch auch bereits erkannt. "So arbeiten wir ganz im Sinne des Einzelhandels bereits intensiv daran, dass es in 2019 wieder mehr Verkaufsoffene Sonntage gibt als zuletzt den einen rund um den Autosalon."
Und da eine derart anspruchsvolle neue berufliche Herausforderung nur mit 100 Prozent Einsatz funktioniert, stand auch schnell sein Entschluss fest, für den Neuanfang auch privat seine norddeutsche Heimat gegen das beschauliche Sauerland zu tauschen. "Mir war klar, dass eine ewige Pendelei nicht funktioniert. Seit dem 1. Dezember ist Dirk Matthiessen bereits offiziell Iserlohner Bürger und hat zusammen mit seiner Frau inzwischen auch eine Wohnung im Dröscheder Feld gefunden. Schließlich gilt für ihn das Motto: "Ich möchte einer von Euch werden!" Den täglichen Weg ins Rathaus legt er übrigens nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad zurück - schließlich kann man ja so unterwegs viel eher mit jemanden ins Gespräch kommen!