Wetter: 69-Jährige wurde erschlagen - Festnahme

Foto: Kai-Uwe Hagemann

+++ Aktualisierung - Enkel hat gestanden +++

Der noch am Freitagabend, 07.02.2014, festgenommene
20-jährige Enkel der getöteten Frau aus Wetter hat am Samstag in
seiner Vernehmung die Tat gestanden und wurde dem Haftrichter
vorgeführt. Der erließ aufgrund des Antrags der zuständigen
Staatsanwältin Beatriz Föhring Haftbefehl wegen Totschlags und
ordnete die Untersuchungshaft an. "Nach ersten Erkenntnissen dürften
die schwierigen familiären Verhältnisse Auslöser für die Tat gewesen
sein", so der Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar
Michael Schulte. Nach eigenen Angaben hatte der 20-Jährige die
Wahrnehmung, dass er von allen in der Familie zurückgewiesen wurde.
Weil die Mutter mit ihm nicht mehr klar kam und der Vater ihn mehr
unter Kontrolle haben wollte, war der Enkel zuletzt bei seiner
Großmutter in Wetter untergebracht worden. Aber auch dort fühlte er
sich zurückgesetzt. Als seine Oma dann am Mittwochmorgen, 05.02.2014,
nicht wie gewohnt durch sein Zimmer ging, um das Bad aufzusuchen,
sondern den Weg ins Erdgeschoss zur Toilette nahm, fasste er nach
eigenen Angaben den Entschluss, dass etwas geschehen müsse. Er holte
ein Beil aus dem Keller und ging damit zunächst zurück in sein
Zimmer. Nachdem er mitbekommen hatte, dass die Großmutter wieder in
ihr Schlafzimmer gegangen war, wartete er noch ein paar Minuten ab.
Dann sei er zu ihr gegangen, habe sie im Bett liegend angetroffen und
wortlos mit dem Werkzeug mehrfach auf ihren Kopf eingeschlagen,
obwohl er den Eindruck hatte, dass schon der erste Schlag tödlich
gewesen sei. Anschließend säuberte er die Wohnung, stellte eine
Waschmaschine an, in der er unter anderem das blutige Laken wusch,
und verließ zeitweise die Wohnung. Das blutverschmierte Kopfkissen
hatte er in einem blauen Plastiksack mitgenommen und unterhalb des
Harkortberges in einen Steinbruch geworfen. Dort war es auch von
Beamten der Bereitschaftspolizei am Freitagnachmittag gefunden
worden. Der 20-Jährige konnte bereits kurze Zeit nach Herausgabe der
Öffentlichkeitsfahndung aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung,
insbesondere über die Facebookseite (www.facebook.com/polizeihagen)
der Polizei Hagen, von Beamten aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis in Nähe des
Bahnhofs in Wetter angetroffen und festgenommen werden. Die Zeit nach
der Tat hatte er größtenteils bei Freunden verbracht, war aber auch
noch mal in die Tatwohnung zurückgekehrt. Den Ablageort des
Tatwerkzeugs benannte er in seiner Vernehmung. Tatsächlich wurde im
Keller des Hauses ein Beil gefunden, das aber noch spurentechnisch
untersucht werden muss, ob es die Tatwaffe ist.

Aktualisierung: Der nach einem Tötungsdelikt gesuchte 20-jährige Tatverdächtige wurde aufgrund der zahlreichen Hinweise soeben, gegen 19:30 Uhr, in Wetter festgenommen. Die weiteren Ermittlungen der Kripo laufen.

Schon nach dem Eintreffen am Tatort ging die Polizei von einem Tötungsdelikt aus. Die Obduktion in der Gerichtsmedizin brachte Gewissheit: Die 69-jährige Wetteranerin, die am Donnerstag Nachmittag von ihrem Sohn leblos in ihrer Wohnung an der Stuckenholzstraße in Alt-Wetter gefunden wurde, ist Opfer eines Gewaltverbrechens. Als dringend tatverdächtig gilt ihr 20 Jahre alter Enkel. Er befinde sich auf der Flucht, so die Ermittler der Mordkommission Hagen. Nach ihm werde intensiv gefahndet.
Er soll mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf seiner Großmutter eingeschlagen haben. Vom Tatwerkzeug fehlt jede Spur. Über ein mögliches Motiv machten Polizei und Staatsanwaltwschaft bei einer Pressekonferenz am Freitag keine Angaben.
Der gesuchte junge Mann ist der 1,66 Meter große Mervin Gürten aus Witten. Die Polizei bittet dringend um Hinweise zu seinem derzeitigen Aufenthaltsort und interessiert sich auch für Beobachtungen in der Nähe des Tatorts zwischen Mittwoch, 5., und Donnerstag, 6. Februar. Hinweise an Tel. 02331/9862066.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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