Mit geschlossener Mannschaftsleistung in 2. Handballbundesliga
VfL Eintracht Hagen macht den Aufstieg perfekt
Es ist geschafft und die Aufstiegsrunde kann nach einer außergewöhnlichen Corona-Saison mit dem Aufstieg in die 2. Handballbundesliga vollendet werden! Die Schlusssirene ertönt, es regnet grün-gelbe Luftballons und alle Eintrachtler liegen sich in den Armen. Das Ziel ist erreicht! Das 5-Tore-Polster aus dem Finalhinspiel wurde durch das souveräne Auftreten in Oppenweiler nie gefährdet und der deutliche Sieg von 33:39 (16:17) nach 60 Minuten steht für sich.
Der Tag begann für die Eintracht mit keinem guten Ohmen, denn schon die Hinfahrt hatte es in sich. Auf Höhe von Olpe platzte ein Reifen des Mannschaftsbusses. Nach langem Warten konnte die Fahrt mit zwei kleineren Bussen nach Oppenweiler weitergehen. Angekommen und aufgewärmt, startete die Eintracht direkt gut ins Spiel mit einem ersten Treffer von Tilman Pröhl und der anschließenden ersten Parade von Tobias Mahncke. Doch die Hausherren ließen sich nicht beirren und fanden durch die Paraden von Ex-VfL Torwart Jürgen Müller und angetrieben von den 134 Zuschauern ins Spiel. „Ich glaube, das Spiel ähnelte sehr dem vom Hinspiel. Es ging hin und her, es war ganz viel Tempo drin und die Offensivreihen haben das Spiel bestimmt. Aber es war genau das, was wir auch gerne in Kauf genommen haben. Wir wussten, dass wir mit unserer Qualität auch vieles selbst in der Hand haben“, erklärt Trainer Stefan Neff.
Mit der starken Abwehr im Zusammenspiel mit Mahncke kann vorn der Angriff, ob mit Spielzug oder Konterchance, erfolgreich aufgebaut werden. Beide Mannschaften schenken sich nichts und es kommt immer wieder zu einem Schlagabtausch. Eintracht Hagen legt vor und der HCOB zieht nach. In der 19. Minute kann Valentin Schmidt die Führung auf drei Tore ausbauen. Vier Minuten vor der Halbzeitpause dann der Ausgleich von Oppenweiler, was die Spannung des Finales nurmehr unterstreicht. Mit dem Halbzeitpfiff verwandelt Kim Voss-Fels dann noch zur Führung des VfL’s zum 16:17.
Entscheidung fällt im letzten Drittel des Spiels
Zu Beginn der letzten 30 Minuten geht direkt ähnlich eng weiter. Die Eintracht kann sich dabei auf den breiten Kader verlassen und auch die jungen Spieler hielten die Partie ausgeglichen. Auf ein Tor der Grüngelben folgt ein Tor der Murrtaler. Neff fasst die entscheidende Phase des Spiel zusammen: „Es war lange offen – bis zur 40. Minute. Als der Gegner 23:22 in Führung gegangen ist, kam die entscheidende Phase in der, vor allen Dingen Theo Bürgin, Lukas Kister, Tim Stefan und Mats Grzesinski dafür gesorgt haben, dass wir sofort den Turnaround schaffen, innerhalb von 3 Minuten 4 Tore machen und selber 23:26 in Führung gehen.“ Mit einer Auszeit versuchte HCOB-Trainer Matthias Heineke seine Mannschaft nochmal zu mobilisieren, aber mit dem Ausbau des Hagener Vorsprungs auf ein 25:30 „war dann ab der 46./47. Minute allen in der Halle klar, dass der Aufsteiger VfL Eintracht Hagen heißt“, führt Stefan Neff fort. „Und ja, alles war nur noch Freude dann. Der ganze Druck ist abgefallen dieser besonderen Saison mit allen Umständen. Wo man zwischenzeitlich gar nicht wusste, ob es überhaupt einen Aufsteiger gibt. Es aber unser großes Ziel war, es dieses Jahr zu schaffen und wir einfach die Mannschaft hatten, die selber an sich geglaubt hat.“ Die letzten 15 Minuten ließ die Eintracht nichts mehr anbrennen, im Team wurde gewechselt und die Tordifferenz weiter ausgebaut – bis zur Schlusssirene. Dann gab es kein Halten mehr: die Bank sprang auf und von oben überschütteten die mitgereisten Offiziellen die sich in den Armen liegenden Spieler, Trainer, Betreuer und Verantwortlichen mit grüngelben Luftballons.
Freude pur und der Blick auf die 2. Handballbundesliga
„Und dann ist alles über uns gebrochen und es war Freude pur und so einfach einer der schönsten Momente, die ich in meinem Sportlerleben bisher erleben durfte“, freut sich Neff euphorisch. „Natürlich ist das für mich auch persönlich der größte Erfolg. Es ist für mich etwas Besonderes mit meinem Heimatverein diesen Aufstieg geschafft zu haben. Es ist für mich etwas Besonderes in einer Stadt von der fünften Liga die Vierte, von der vierten Liga in die Dritte und jetzt von der dritten Liga in der Zweite aufgestiegen zu sein. Die vorherigen Aufstiege mit TuS Volmetal, jetzt mit Eintracht Hagen. Wir genießen gerade einfach nur den Moment, wissen aber dass auch ganz schnell wieder ganz viel Arbeit auf uns wartet, um dann auch den Anforderungen der zweiten Liga gerecht zu werden. Aber ich bin trotzdem auch dafür, dass man jetzt mal zwei bis drei Tage genießen darf und dann geht es wieder ans Eingemachte und der Blick total nach vorne. Die Vorfreude liegt dann auf den Saisonstart in der zweiten Handballbundesliga!“
Jetzt lässt sich die Mannschaft ausgelassen feiern. „Es ist der Lohn, den sich die Mannschaft erspielt hat“, so ein stolzer Sportdirektor Michael Stock. „Sie haben auf so vieles verzichtet. Das große Ganze stimmt einfach: die Mannschaft, das Umfeld, der Vorstand.“ Der Blick ist nichtsdestotrotz nach vorn gerichtet: „Jetzt werden wir weiterarbeiten. So lange ist es ja nicht mehr, bis zum Start der zweiten Liga.“
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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