ch bin noch gut! - PREMIERE
„Hahaha. Ja, die ganzen 70er-Jahrgänge, die gehen jetzt alle kaputt…“, sagt die Sprechstundenhilfe am Telefon. Sie muss es wissen. Sie vergibt die Termine. Matthias Reuter ist von 1976, aber er hält sich weiterhin für reparabel. Darum geht er wieder auf die Bühne und präsentiert mutmachendes Musikkabarett für sich selbst und die Generation X, die in Deutschland ja auch mal Generation Golf genannt wurde. Das ist aber lange her. Heute ist sie die Generation E-Bike, bekommt die Lebensmittel von PicNic nach Hause gebracht und streamt Forrest Gump auf Netflix, um sich daran zu erinnern, wie es nochmal war, wenn einer läuft. Bei Reuter wird der Wunsch zu laufen ständig größer. Am besten weit weg.
Denn nichts passt für ihn mehr zusammen: die Grünen sagen, er soll für Bewaffnung sein, Friedrich Merz könnte Kanzler werden, 16jährige wählen bei der Europawahl die AfD und Ryan Gosling ist Colt Seavers. Da bleibt nur noch die Flucht in den Humor. Darum begibt sich Matthias Reuter auf die Suche nach Möglichkeiten, die heutige Welt nicht so wichtig zu nehmen, wie sie es gerne hätte. Und wer z.B. bei einer Björn-Höcke-Rede nach 30 Sekunden laut lachen muss, der macht ja auch vieles richtig. Nur wer die Lage nicht zu ernst nimmt, ist dem Ernst der Lage noch gewachsen. Das ist das Motto. Sagt auch die Sprechstundenhilfe. Und darum gilt ab jetzt für alle Generationen: Runter von der Couch und ab ins Kabarett! Termine dafür sind auch viel einfacher zu bekommen als beim Augenarzt.
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