Wie können wir uns dagegen wehren?
Hintergründe, Erfahrungsberichte
und anschließende Diskussion
mit Gerhard Klas, Cordula Becker und Helmut Schmitt
Am 20. April 2017 um 18:00 Uhr
Fabrik K14, Lothringer Straße 64, 46045 Oberhausen
Der Fall XXXL hat (nicht nur) in Oberhausen für negative Schlagzeilen gesorgt. Ein Einzelfall ist er nicht. Seit etwa fünfzehn Jahren breitet sich die systematische Bekämpfung von Betriebsräten und engagierten engagierten Gewerkschafter/innen in Deutschland zunehmend aus.
Unterstützung garantiert interessierten Unternehmen ein Netzwerk aus Denkfabriken, Anwaltskanzleien, Unternehmensberatungen und Detekteien.
Die Gewerkschaften reagieren auf diese existenzielle Bedrohung nur zögerlich. Bis heute haben sie keine angemessene Antwort darauf gefunden.
Gegenwehr aus der Gewerkschaftsbasis
Um organisierte Angriffe abwehren zu können, muss sich auch der Widerstand organisieren und eine gemeinsame Strategie entwickeln. Dies ist in erster Linie eine Aufgabe der Gewerkschaften. Da diese sich damit schwer tun, die Situation aber sofortiges Handeln erfordert, haben sich im Laufe der letzten Jahre verschiedene Initiativen gegründet, die dieses Problem angehen, und die zum Teil miteinander vernetzt sind.
Sie unterstützen betroffene Kolleginnen und Kollegen und organisieren Aktionen gegen Unternehmen, Anwaltskanzleien und andere Akteure, die Union Busting – Gewerkschaftsbekämpfung – praktizieren. Und nicht zuletzt schaffen sie Öffentlichkeit. Die Mitglieder dieser Initiativen sind oft auch in Gewerkschaften aktiv und bemühen sich darum, dort das Problembewusstsein zu schärfen und die Gewerkschaften zum gemeinsamen Handeln zu motivieren.
Zu diesen Vereinigungen zählt der Aktionskreis gegen Unternehmerwillkür (AKUWILL) aus dem westlichen Ruhrgebiet. Auf dessen Website www.akuwill.de finden sich Links zu weiteren Initiativen.
Veranstaltung: Wie können sich Betroffene wehren?
Am 20. April führt der Rosa-Luxemburg-Club Oberhausen in Kooperation mit AKUWILL, Arbeit und Leben (DGB/VHS), der IG BAU-MEO und der NGG Region Ruhrgebiet eine Veranstaltung durch zum Thema Mobbing von Betriebsräten, GewerkschafterInnen und engagierten Beschäftigten:
Gerhard Klas von Work-Watch aus Köln (www.work-watch.de) erläutert, was hinter dem Begriff „Union Busting“ steckt und beschreibt gängige Bossing-Methoden. Aus seiner Arbeit für die Initiative kennt er viele einschlägige Fälle aus der Praxis.
Work-Watch hat Ende 2016 die Broschüre „Was tun, wenn der Chef mobbt?“ herausgegeben, eine Anleitung für Beschäftigte, die sich wehren wollen. Gerhard Klas wird sie zur Veranstaltung mitbringen und vorstellen. Er wird Möglichkeiten aufzeigen, wie sich Betroffene gegen fragwürdige Abmahnungen, haltlose Kündigungen und Mobbing durch den Chef zur Wehr setzen können.
Weitere ReferentInnen sind Cordula Becker, Ex-Betriebsrätin von Ikea, und Helmut Schmitt, Betriebsrat von Nora Systems. Beide sind Mitglieder des Mannheimer Komitees gegen BR-Mobbing (www.gegen-br-mobbing.de). Sie waren selbst von BR-Mobbing betroffen und schildern, auf welche Weise sie angegriffen wurden, welche Folgen dies für sie hatte und was ihnen geholfen hat, sich zu wehren.
Das Mannheimer Komitee unterstützt seit ca. fünf Jahren betroffene KollegInnen aus der Rhein-Neckar-Region und führt jährlich die bundesweite Konferenz „Betriebsräte im Visier“ durch. Im Fall von Helmut Schmitt hat das Komitee mit einer erfolgreichen Kampagne erreicht, dass der engagierte Gewerkschafter sowohl seinen Arbeitsplatz als auch seinen Platz im Betriebsrat zurück bekam.
Autor:Ralf Hoffmann aus Oberhausen |
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