„Der marktgerechte Patient“
Donnerstag, 07.03.19, 19:00 Uhr:
Filmveranstaltung des Solidarische Gesellschaft e.V.
Fabrik K14, Lothringer Str. 64, 46045 Oberhausen
Eintritt frei!
Seit der Umstellung der Krankenhausfinanzierung auf sogenannte Fallpauschalen steht für deutsche Klinken nicht mehr der kranke Mensch, sondern der Erlös aus seiner Behandlung im Vordergrund. Der Film deckt die gefährlichen Auswirkungen dieser Ökonomisierung auf Patienten und Klinikbeschäftigte auf.
Ein „FILM VON UNTEN“ von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 82 Min.
„Krank aus der Klinik“ – so oder ähnlich lauten die Titel zahlloser alarmierender Berichte aus deutschen Krankenhäusern. Erstaunlicherweise fehlt dabei aber fast immer der Bezug auf die wesentliche Ursache dieser Zustände: die seit 2003 verbindliche Vergütung der Krankenhäuser durch sogenannte Fallpauschalen (englisch: DRGs – Diagnosis Related Groups). Nach ihr hat jede diagnostizierbare Krankheit einen fixen Preis. Wer mit möglichst geringen Kosten den Patienten schnell abfertigt, macht Gewinn; wer sich auf die Patienten einlässt, macht Verluste.
Die Einführung der Fallpauschalen war der entscheidende Schritt zur Kommerzialisierung der Krankenhäuser, die bis dahin vom Gedanken der Empathie und Fürsorge getragen wurden. Wirtschaftsberater durchforsten seitdem jede Abteilung und prüfen, ob Vorgänge nicht mit noch weniger Personal bewältigt werden können. Die Frage ist nicht mehr: Was braucht der Patient? Sondern: Was bringt er uns? Viele Ärztinnen und Pflegerinnen können in diesem System nicht mehr arbeiten, ohne selbst krank zu werden.
Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Weitere Infos zum Film: www.der-marktgerechte-patient.org
Zum Veranstalter:
Der Verein Solidarische Gesellschaft (SoG) e.V. hat sich im Jahr 2018 gegründet. Zweck des gemeinnützigen Vereins ist die Förderung der Volks- und Berufsbildung, der Kunst und Kultur, der internationalen Gesinnung und des bürgerschaftlichen Engagements. Hierzu organisiert der Verein unter anderem Bildungsangebote. Mit der Filmveranstaltung geht der SoG e.V. zum ersten Mal an die Öffentlichkeit.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Autor:Ralf Hoffmann aus Oberhausen |
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