40 Jahre Greenpeace International
Ein Trip fürs Leben - und für den Frieden, so hat Irving Stowe, Mitbegründer von Greenpeace, den Plan beschrieben, mit einem kleinen Schiff die Atombombentests auf den Aleuten zu stoppen. Er wusste damals nicht, dass der Trip Jahrzehnte dauern und die Welt verändern würde: Aus der Reise wurde eine Bewegung, die sich heute weltweit für den Erhalt der Umwelt und Artenvielfalt einsetzt.
Es waren Quäker, Pazifisten, Umweltschützer, Journalisten und Hippies, die Greenpeace gründeten. Mit ihren Träumen steckten sie tausende andere an. Der Beginn: ein Konzert im Pacific Coliseum von Vancouver/Kanada, auf dem unter anderem Joni Mitchell und James Taylor auftraten. Die Künstler verzichteten auf ihre Gage, tausende Menschen spendeten für die Fahrt nach Amchitka/Aleuten. Das Schiff, die Phyllis Cormack, konnte ablegen. Greenpeace war geboren.
Greenpeace heute
In Mülheim und Oberhausen ist Greenpeace seit April 2010 mit einer sehr engagierten Gruppe vertreten. Derzeit leisten dort etwa 35 Mitglieder ehrenamtlich einen Beitrag, drängende Umweltfragen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und vor allem, die Menschen an der Ruhr mit Fakten zu den Themen zu informieren, die nachhaltig unsere Welt bestimmen werden.
Am 12.Oktober wird um 20.00 Uhr im Kino Walzenlager in Oberhausen der Film „Rainbow Warriors“ gezeigt. Es wird die Zeit der „ersten“ Rainbow Warrior in sehr eindringlichen Bildern gezeigt, die gleichzeitig den Spirit von Greenpeace sehr deutlich machen. Mit Rien Achterberg ist einer der Protagonisten, mithin also einer der Urväter von Greenpeace persönlich in Oberhausen anwesend und steht für eine Diskussion mit dem Publikum zur Verfügung.
Greenpeace Mülheim-Oberhausen ist Teil einer modernen internationalen Organisation mit Büros in über 40 Ländern geworden, die aus dem kleinen friedensbewegten Haufen entstanden ist. Doch die Grundprinzipien sind geblieben: Gewaltfreiheit und absolute Unabhängigkeit von Wirtschaft und Politik. Und das Markenzeichen: die direkte, oft spektakuläre Aktion.
Die Umweltprobleme haben sich in den vergangenen Jahrzehnten vielfach verlagert. Das zeigt die derzeitige Greenpeace-Kampagne gegen gefährliche Chemikalien bei der Textilproduktion. Heute fließen die giftigen Abwässer kaum noch in europäische Flüsse - umso mehr aber in chinesische. Die Textilindustrie ist nach Asien ausgewichen.
Andere große Umweltprobleme sind untrennbar miteinander verknüpft: Energieerzeugung, Landwirtschaft, Verkehr sind nicht nur Probleme, die für sich stehen. Sie stehen auch in engem Zusammenhang mit dem größten Problem - der globalen Klimazerstörung. Als internationale Organisation kämpft Greenpeace dagegen auch global mit friedlichen Mitteln an.
Im Jubiläumsjahr eine Taufe
Greenpeace und Schiffe, das gehört zusammen. Kein Schiff ist so sehr zum Symbol für die Organisation geworden wie die Rainbow Warrior. Das erste Schiff dieses Namens ist bereits Legende. Es hat Greenpeace von 1978 bis 1985 begleitet, bevor es vom französischen Geheimdienst durch einen Anschlag zerstört wurde.
Auch die zweite Rainbow Warrior machte Bekanntschaft mit französischer Bedenkenlosigkeit. 1995 wurde sie bei einer Protestfahrt gegen die wieder aufgenommenen Atomtests von französischer Marine heftig attackiert. 2011 hat Greenpeace sie an die Hilfsorganisation Friendship übergeben.
Am 14. Oktober wird nun die Rainbow Warrior III auf der Werft in Berne bei Bremen feierlich getauft. Sie ist das erste Schiff, das Greenpeace International komplett selber bauen ließ - ein Segler mit rund 50 Meter hohen Masten. Am 20. Oktober kommt sie für einige Tage nach Hamburg. Interessierte Besucher können sie dort am 22. und 23. Oktober besichtigen. Am 25. Oktober legt das neue Greenpeace-Flaggschiff ab in Richtung Amsterdam.
Autor:Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr |
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